27.04.2021 Sparten/Produkte

Krankentagegeld: Assekurata erwartet Prämiensteigerungen

Die Ratingagentur Assekurata prognostiziert wegen der Corona-Krise steigende Beiträge für die Krankentagegeldversicherung. Vermittler sollten deshalb die Bewertung von privaten Krankenversicherern bei ihrer Beratung stärker berücksichtigen.

Die Krankentagegeldversicherung ist eine freiwillige Zusatzversicherung. Für GKV-Versicherte ist sie wichtig, um bei längerer Krankheit und Ablauf des gesetzlichen Anspruchs den Lebensunterhalt zu bestreiten. (Foto: © Butch - stock.adobe.com)
Die Krankentagegeldversicherung ist eine freiwillige Zusatzversicherung. Für GKV-Versicherte ist sie wichtig, um bei längerer Krankheit und Ablauf des gesetzlichen Anspruchs den Lebensunterhalt zu bestreiten.
(Foto: © Butch - stock.adobe.com)

Die Rating-Agentur Assekurata prognostiziert Prämiensteigerungen in der Krankentagegeldversicherung infolge deutlich gestiegener Leistungen. „2020 legte die Schadenquote im Segment der Krankentagegeldversicherungen bei nahezu allen privaten Krankenversicherern merklich zu und lag Mitte des Jahres teilweise über 100 Prozent, was einem Defizit in diesem Bereich gleichkommt“, schreibt Abdulkadir Cebi, Bereichsleiter Analyse und Bewertung der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur in einem Blog-Beitrag auf der Website des Unternehmens. Zumindest mittelfristig sei zudem davon auszugehen, dass das Schadenniveau auf einem höheren Niveau verweilt. 

Steigende Nachfrage trotz steigender Prämien?

 

Die nicht kalkulierbaren Steigerungen der Leistungsausgaben beziehungsweise Schadenquoten im Zuge der Corona-Pandemie deuteten darauf hin, dass es in der Krankentagegeldversicherung marktweit in nächster Zeit zu Beitragssteigerungen kommen werde. Knapp kalkulierte Tarife dürften hiervon stärker betroffen sein. Ungeachtet möglicher Beitragsentwicklungen seien Krankentagegeldpolicen ein wichtiger, bisweilen gar existenzieller Bestandteil des persönlichen Versicherungsportfolios. Gleichzeitig dürfte die Sensibilität der Kunden für ihre Gesundheit und Einkommenssituation durch Corona gestiegen sein, sodass mit einer steigenden Nachfrage zu rechnen ist.

Tarifuntersuchungen nutzen, um Kalkulationen zu prüfen

 

Nach Ansicht des Assekurata-Experten gewinnt durch diese Entwicklung die Leistungsprüfung noch an Bedeutung. Gefragt seien klar formulierte Versicherungsbedingungen. Cebi: „Auch auf die Beitragshöhe oder eventuelle Steigerungen gilt es zu achten. Hilfreich ist es hierfür zu wissen, ob ein Tarif ausreichende Sicherheitspuffer in der Kalkulation enthält. Über diesen Aspekt besteht eindeutig eine Informationsasymmetrie zulasten von Kunden und Vermittlern.“

Die Analyse zeige zwar, dass die Beiträge der Krankentagegeldversicherungen in der Vergangenheit kaum angepasst wurden. Allerdings könne eine zu optimistische Kalkulation bei einzelnen Versicherern erhöhtem Anpassungsbedarf in der Zukunft führen. „Um eine Aussage über die kalkulierten Sicherheiten treffen zu können, sind allerdings interne Informationen erforderlich, welche die Unternehmen nur im Zuge von umfassenden Tarifuntersuchungen offenlegen“, so Cebi.


Weitere Artikel

Listing

30.05.2023 Sparten/Produkte

Neue Pflegereform: Handlungsbedarf bleibt

Das neue Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz (PUEG) gilt bereits jetzt als unzureichend. Zu gering sind die Entlastungen für Pflegebedürftige und Angehörige. Gesundheitsminister Lauterbach verspricht künftig weitere Verbesserungen.

> weiterlesen
Listing

23.03.2023 Sparten/Produkte

Pflegeversicherung als Pflegefall

Die Mehrheit der Deutschen erwartet deutlich größere Anstrengungen, um die Pflegeversicherung aus der Krise zu führen. Das geht aus einer Forsa-Befragung im Auftrag der DAK-Gesundheit hervor. Die drittgrößte deutsche Krankenkasse weitreichende Änderungen der Pflegereform.

> weiterlesen
Listing

14.03.2023 Sparten/Produkte

Krankenzusatz: SDK glänzt beim neuen F&B-Rating

Die Ratingagentur Franke und Bornberg hat Krankenzusatzversicherungen unter die Lupe genommen. Fazit: Von 627 untersuchten Tarifen erhält je Teilbereich im Durchschnitt rund jeder fünfte Tarif (19 Prozent) die Note „hervorragend“. Stationäre Zusatzversicherungen können mit besonders vielen Bestnoten punkten (26 Prozent).

> weiterlesen