PKV: Corona-Pandemie belastet das Budget
Privat Krankenversicherte müssen im Vergleich zum Vorjahr kräftige Beitragserhöhungen schlucken, meldet das Statistische Bundesamt. Langfristig fallen die Beitragsanpassungen in der GKV aber höher aus.
Corona-Pandemie, dauerhaft niedrige Zinsen, steigende Kosten im Gesundheitswesen: Die Beiträge für die etwa 8,8 Millionen privat Krankenversicherten in Deutschland legten im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,3 Prozent zu, meldet das Statistische Bundesamt. Damit fiel der Anstieg deutlich stärker aus als bei den Verbraucherpreisen. Die Inflationsrate betrug zuletzt 1,7 Prozent.
Satter Beitragsanstieg zum Jahreswechsel
Die Beitragsanpassungen in der PKV werden größtenteils zum Jahreswechsel vorgenommen und sind in diesem Jahr deutlich höher ausgefallen als in den beiden Vorjahren. Sie stiegen im Januar um 4,9 Prozent gegenüber dem Dezemberwert. Der entsprechende Anstieg zum Jahreswechsel 2020 und 2019 betrug hingegen lediglich 2,6 beziehungsweise 1,7 Prozent, berichten die Wiesbadener Statistiker. „Die längerfristige Betrachtung zeigt ebenfalls einen deutlichen Anstieg.“ Die Krankenversicherungsbeiträge erhöhten sich von Januar 2015 bis März 2021 um 24,7 Prozent. Im selben Zeitraum legten die Verbraucherpreise insgesamt nur um 9,1 Prozent zu.
Gesetzliche Krankenversicherer mit vergleichbaren Anpassungen
Der Verband der privaten Krankenversicherer erwartet auch für 2021 in mehreren Tarifen Beitragsanpassungen – und verweist auf eine vergleichbare Entwicklung in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in den vergangenen Jahren. So legten die PKV-Beiträge zwischen 2011 und 2021 durchschnittlich um drei Prozent pro Jahr zu, in der GKV waren es sogar 3,3 Prozent. Allerdings verläuft der Kostenanstieg in der GKV gleichmäßiger als in der PKV. Dort sind Beitragssprünge üblich, was nach Verbandsangaben den starren gesetzlichen Regelungen geschuldet ist.