Im Härtetest: R+V Krankenversicherung
Die R+V punktet bei der Krankenversicherung mit geringen Verwaltungskosten und überrascht mit enormem Wachstum in der Zusatzversicherung. Lediglich die Nettoverzinsung hinkt etwas hinterher.
![In Zusammenarbeit mit der Rating-Agentur Assekurata unterzieht der FOCUS-MONEY-Versicherungsprofi Deutschlands Krankenversicherern regelmäßig einem Härtetest.](/images/w800nc/headerhaertetest_1.jpg)
1Niedrigere Kapitalanlageerträge belasten Verzinsung
Der Rückgang der Nettoverzinsung auf 2,76 % ist auf deutlich gesunkene Erträge aus Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen zurückzuführen. Auch fielen etwas höhere Abschreibungen auf Kapitalanlagen an.
2Hohes Wachstum beeinflusst Abschlusskostenquote wenig
Die R+V wächst in der Zusatzversicherung fünfmal so stark wie der Markt. Die Abschlusskostenquote (7,80 %) ist aber nur leicht überdurchschnittlich. Insofern spricht dies eher für Zurückhaltung bei den Provisionen.
3Verwaltungskostenquote: gutes Signal für Kunden
Die Verwaltungskostenquote (1,56 %) ist auffällig niedrig. Das spricht für sehr effiziente Abläufe und Strukturen. Ein großes Plus für Kunden. Der Markt arbeitet im Schnitt deutlich teurer. Die Quote liegt hier bei 2,26 %.
4Ergebnisquote dank geringer Zahlungen sehr hoch
Die hohe Ergebnisquote (18,49 %) ist wohl auf positive Selektionseffekte aufgrund des starken Wachstums zurückzuführen. Bei guter Risikoprüfung sind die Schadenaufwendungen in den ersten Jahren gering.
5Rohergebnisquote sinkt durch höhere Steuerlast
Die Rohergebnisquote (16,04 %) geht im Vorjahresvergleich deutlich stärker zurück als das versicherungsgeschäftliche Ergebnis. Grund sind das geringere Kapitalanlageergebnis und deutlich gestiegene Steueraufwendungen.
6Zuführung zur RfB bleibt überdurchschnittlich
Die RfB-Zuführungsquote zeigt an, wie viel für zukünftige Barausschüttungen und Beitragsdämpfungen seitens des Versicherers zurückgestellt wurde. Die R+V bleibt hier trotz eines Rückgangs (15,20 %) gut aufgestellt.
7Umsatzrendite sinkt 2018, bleibt aber relativ hoch
Durch den geringeren Rohüberschuss wird auch weniger in die RfB eingestellt – daher sinkt in der Folge auch die Umsatzrendite für Kunden. Dennoch liegt sie auch 2018 (14,19 %) auf einem überdurchschnittlichen Niveau.
8Hohe RfB-Quote klares Zeichen für große Stabilität
Bei der R+V musste nur wenig zur Limitierung von Beitragsanpassungen entnommen werden. Die RfB-Quote (56,23 %) liegt auch wegen der genannten Selektionseffekte deutlich vor dem Markt, der lediglich einen Wert von 39,17 % verzeichnet.
9Immerhin leichtes Wachstum bei Vollversicherten
Im allgemeinen Marktumfeld kann man in der Vollversicherung kaum noch Wachstum generieren. Die Zuwachsrate der R+V (0,83 %) ist vor diesem Hintergrund recht beachtlich. Der Markt liegt schlechter bei –0,20 %.
10Bestandsentwicklung bei Zusatzversicherten positiv
Die außergewöhnlich hohe Wachstumsrate in der Zusatzversicherung resultiert wohl aus dem Vertriebsweg Volksbanken und dem sehr guten und direkten Kundenkontakt. Die R+V wächst mit elf Prozent enorm.
Wie sich der Härtetest zusammensetzt
- Nettoverzinsung: Kapitalanlageergebnis in Prozent des mittleren Kapitalanlagebestandes zu Buchwerten.
- Abschlusskostenquote: Abschlussaufwendungen in Prozent der verdienten Bruttoprämien.
- Verwaltungskostenquote: Verwaltungsaufwendungen in Prozent der verdienten Bruttoprämien.
- Versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote: Versicherungsgeschäftliches Ergebnis in Prozent der verdienten Bruttoprämien.
- Rohergebnisquote: Rohergebnis nach Steuern in Prozent der Summe aus verdienten Bruttoprämien und Kapitalanlageergebnis.
- RfB-Zuführungsquote: Zuführungen zur erfolgsabhängigen RfB brutto (Rückstellung für Beitragsrückerstattung) in Prozent der verdienten Bruttoprämien.
- Umsatzrendite für Kunden: Zuführungen zur erfolgsabhängigen RfB brutto und gesamte Direktgutschrift in Prozent der Summe aus verdienten Bruttoprämien und Kapitalanlageergebnis.
- RfB-Quote: Endbestand erfolgsabhängige RfB (Rückstellungen für Beitragsrückerstattung) in Prozent verdienter Bruttoprämien.
- Zuwachsrate vollversicherte Person: Veränderung der Anzahl vollversicherter Personen in Prozent des Vorjahresendbestands.
- Zuwachsrate zusatzversicherte Person: Veränderung der Anzahl zusatzversicherter Personen in Prozent des Vorjahresendbestands.
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