Zahnzusatzversicherung: Für ein schönes Kinderlächeln
Mehr als die Hälfte der Pubertierenden trägt Spange. Zahnzusatzversicherungen federn die hohen Kosten ab. FOCUS MONEY-Versicherungsprofi hat Tarife für den Nachwuchs einem Preis-Leistungs-Vergleich unterzogen.
Tausende Euro für die Zahnkorrektur.
Bekommt das Kind eine Zahnspange, kann das teuer werden. Die Behandlungskosten können sich auf mehrere Tausend Euro summieren. Wie hoch die Rechnung wird, hängt davon ab, wie ausgeprägt die Fehlstellung ist und ob eine besonders hochwertige Behandlung erwünscht ist, die über die Kassenleistung hinausgeht. In solchen Fällen kann sich eine Zahnzusatzversicherung für Kinder lohnen. Immerhin: Im Alter zwischen 13 und 14 Jahren werden laut Robert-Koch-Institut 55 Prozent der Mädchen und 50,8 Prozent der Jungen kieferorthopädisch behandelt. Im Schnitt dauert die Zahnkorrektur rund drei Jahre.
Rechtzeitig an die Absicherung denken.
Der Grad der Fehlstellungen richtet sich dabei nach kieferorthopädischen Indikationsgruppen (KIG), von denen es insgesamt fünf gibt. Erst ab KIG 3 übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) 80 Prozent der Kosten für die Zahnspange. Nach erfolgreich abgeschlossener Behandlung erhalten Eltern den Eigenanteil von 20 Prozent erstattet. Aber die Kostenübernahme richtet sich nur nach medizinisch notwendigen Leistungen.
Der Musterfall des FOCUS MONEY-Versicherungsprofi wurde für einen Dreijährigen erstellt. Zwar finden kieferorthopädische Maßnahmen in der Regel erst ab dem neunten Lebensjahr statt. Doch die ersten Untersuchungen sind früher. Wird zwischen dem 34. und 36. Lebensmonat vom Zahnarzt bereits eine Fehlstellung diagnostiziert, ist es für eine zusätzliche Absicherung bereits zu spät. Wie der Tarifvergleich zeigt, zahlt ein Fünfjähriger auch nicht mehr als ein Dreijähriger. Steigende Kosten müssen die Eltern also zunächst nicht befürchten, denn auch mit 15 Jahren wird noch der gleiche Beitrag fällig. Alle in der Tabelle aufgeführten Tarife sind ohne Altersrückstellungen.
Erhöhtes Kariesrisiko eindämmen.
Elf Leistungen sind für die kinderzahnärztliche Behandlung wichtig. Das reicht von der Prophylaxe über die Fissurenversiegelung bis zu kieferorthopädischen Leistungen. Dazu zählen etwa Mini-Brackets, die Lingual-Technik oder Invisalign – herausnehmbare und transparente Zahnspangen. Die meisten Tarife in der Tabelle haben zehn oder elf dieser Leistungen inkludiert. Für Zahnspangenträger ist die regelmäßige Zahnpflege eine besondere Herausforderung, da sich Essensreste leicht in den Brackets festsetzen können. Diese Patienten haben daher ein erhöhtes Kariesrisiko. Deshalb sind Maßnahmen wie professionelle Zahnreinigung (PZR), Fluoridierung und Glattflächenversiegelung von hoher Bedeutung. Da alle Zahnzusatz-Tarife sehr hohe Leistungen für den Zahnerhalt bieten, wird auch die PZR in gewissen Grenzen übernommen.
Günstige Tarife mit hoher Erstattung.
Es gibt nur wenige Tarife, die in den beiden KIG-Segmenten 1-2 sowie 3-5 fast gleich hohe Leistungen bieten. Das betrifft nur die ersten vier Tarife von Janitos, Arag und Stuttgarter, die zwischen 19 und 23 Euro im Monat kosten. So erstattet der Tarif Dent100 der Arag jeweils 90 Prozent in KIG 1-2 und KIG 3-5. In der Regel muss sich der Kunde aber entscheiden, in welchem Segment ihm eine hohe Erstattung wichtiger ist. Fakt ist: In den KIG 1 und 2 erbringt die GKV überhaupt keine Leistungen. Und: Es gibt Tarife für unter 15 Euro monatlich, die in KIG 1-2 ein hohes Erstattungsniveau von mindestens 80 Prozent haben. Dazu zählen Dent90 von Arag und QualiMedZ Z90Pro von Inter.
Die Leistungsbegrenzung darf auch in absoluten Beträgen nicht zu niedrig ausfallen. Mindestens 3500 bis 4000 Euro sollten nach Einschätzung von Experten zur Verfügung stehen. Das erfüllen die vier Tarife von Janitos, Arag und Stuttgarter, die an der Spitze der Tabelle stehen. Wichtig: Die Zahnzusatzversicherung leistet auch in KIG 1-2 nur bei medizinischer Notwendigkeit. Auch die Tarife, die FOCUS MONEY-Versicherungsprofi für kostenbewusste Eltern empfohlen hat, erfüllen die Vorgaben der Experten. Dent90 von Arag sowie QualiMedZ Z90Pro von Inter haben in KIG 1-2 keine Betragsbegrenzung. Das gilt ebenso für den Z90Bonus von Arag für gut 16 Euro.
Große Mehrheit mindestens in Indikationsgruppe drei.
In den KIG 3 bis 5 gibt es eine Vorleistung der GKV. Deshalb kann hier die Begrenzung in absoluten Beträgen niedriger ausfallen. Experten raten zu einem Satz von mindestens 1000 Euro. Optimal sind 1500 bis 2000 Euro, um die häufigsten Indikationen abzudecken. Die prozentuale Erstattung der Zusatzleistungen sollte mindestens 80 Prozent betragen. Die vier Spitzentarife von Janitos, Arag und Stuttgarter bieten all dies. Janitos hat mit 2500 Euro unter ihnen den höchsten Wert. Eine unbegrenzte Leistung in KIG 3-5 ist nicht notwendig. Insgesamt gibt es in der Tabelle sehr viele Tarife, die in KIG 3-5 mindestens 80 Prozent erstatten. Von 28 Tarifen erfüllen 22 diese Bedingung und keiner dieser Tarife bleibt unter der Begrenzung von 1500 Euro.
Etwa 80 bis 85 Prozent der Kinder werden in KIG 3-5 eingestuft. Erfreulich: Es gibt Produkte, die die hohen Standards in diesem Segment erreichen und mit dem Monatsbeitrag dennoch 15 Euro nicht überschreiten. Das sind die Tarife 572+574 vom Münchener Verein, Z80 und Z90 der Nürnberger und der Tarif KDTP100 + KDBE der DKV.
Späteren Policen-Check nicht vergessen.
Lebenslang muss die Zahnzusatzversicherung aus Kindertagen nicht fortgeführt werden. Für die meisten Erwachsenen sind kieferorthopädische Leistungen nicht mehr wichtig. Daher ist es für Vermittler und ihre Kunden sinnvoll, spätestens mit dem 21. Lebensjahr die Versicherung zu überprüfen und gegebenenfalls zu kündigen.
Die besten Zahnzusatzversicherungen für Kinder
Der Dreijährige hat keine fehlenden Zähne, keine Zahnfehlstellung, trägt keine Aufbiss-Schiene und ist in keiner laufenden Behandlung. Es soll vor allem Kieferorthopädie mitversichert werden. Dargestellt sind Tarife, die im Schnitt mindestens 50 Prozent der kieferorthopädischen Behandlung erstatten. Das Ranking richtet sich nach der durchschnittlichen Erstattung für kieferorthopädische Behandlung (unter Berücksichtigung der Wartezeit) und dann nach der Monatsprämie.