02.02.2023 Branche

GDV-Statistik: So gefährlich ist Skifahren

8000 Skiunfälle zählt die aktuelle Unfallstatistik. Damit gehört der Wintersport zu den verletzungsträchtigsten Sportarten. Besonders eine Körperregion ist häufig betroffen. Welche Versicherungen unbedingt ins Reisegepäck gehören.

Routineeinsatz: Jedes Jahr verunglücken Tausende Hobbysportler beim Skifahren – viele tragen langwierige Verletzungen davon. (Foto: Martin Büdenbender/Pixabay)
Routineeinsatz: Jedes Jahr verunglücken Tausende Hobbysportler beim Skifahren – viele tragen langwierige Verletzungen davon.
(Foto: Martin Büdenbender/Pixabay)

Winterurlaub = Skiurlaub. Millionen Deutsche zieht es zur Feriensaison am Jahresanfang wieder in die Alpen zum sportlichen Vergnügen auf zwei Brettern – oder zum Snowboarden aufs Einzelbrett. Doch Skifahren ist traditionell immer auch eine gefährliche Angelegenheit. Das bestätigt eine aktuelle Unfallversicherungsstatistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), die auf der Auswertung von 38.000 Sportunfällen basiert. Demnach ist jeder fünfte davon ein Skiunfall. Nur der Massensport Fußball hat mit 35 Prozent einen höheren Anteil.    

Teurer Spaß auch im Ernstfall

 

„Insgesamt leisten die Unfallversicherer pro Jahr bei über 8000 Skiunfällen“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV. Je Skiverletzung zahlten die Gesellschaften durchschnittlich rund 7700 Euro. „Im Vergleich zu anderen Sportarten sind die Versicherungsleistungen bei Skiunfällen deutlich höher, da die Verletzungen meist komplizierter und langwieriger sind,“ sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. So sind es bei Verletzungen im Reitsport rund 6900 Euro. Ein Fußballunfall kostete die Versicherer 5200 Euro.

Ski Heil, Knie kaputt

 

Grund für die vergleichsweise hohen Kosten ist die Schwere der Verletzungen bei Skiunfällen, die meist Muskel- und Bänderrisse, Zerrungen und Verrenkungen nach sich ziehen. Bei etwa 40 Prozent der Unfälle sind die Beine, bei 30 Prozent die Arme betroffen. Die Auswertungsstelle für Skiunfälle (ASU) geht für die Saison 2021/2022 von insgesamt 37.000 bis 39.000 deutschen Skifahrern aus, die ärztlich versorgt werden mussten. Nach Auswertungen der ASU entstehen am Knie die häufigsten Verletzungen (28,1 Prozent) und bei jedem zehnten Skiunfall werden Hüfte und Oberschenkel in Mitleidenschaft gezogen. Bei Skifahrerinnen sind mit über 40 Prozent Knieverletzungen am häufigsten – bei Männern sind es hingegen nur knapp 19 Prozent Knieverletzungen.

Zwei Policen für den Skiurlaub

 

Umso wichtiger ist für den GDV der Hinweis auf den Abschluss einer privaten Unfallversicherung sowie einer Auslandsreisekrankenversicherung. Letztere übernimmt insbesondere die Kosten für einen Krankenrücktransport nach Deutschland und kommt für den Differenzbetrag auf, sollten die Behandlungskosten im Ausland höher sein. Die private Unfallversicherung hingegen zahlt die Kosten für erforderliche Such-, Rettungs- und Bergungsleistungen und den Transport nach Hause oder in ein nahegelegenes Krankenhaus.  

 


Weitere Artikel

Listing

30.04.2025 Branche

GDV: Mehr Unfälle bei Senioren

Gegen den Trend steigt die Zahl der Verkehrsunfälle, an denen ältere Menschen beteiligt sind. Das hat eine Auswertung des Versichererverbands GDV ergeben. Die Experten appellieren an die Einsicht der Betroffenen und empfehlen sogenannte Rückmeldefahrten.

> weiterlesen
Listing

22.04.2025 Branche

GDV: Stress wegen PFAS

Die neue Muster-Klausel des Versichererverbands GDV zum Umgang mit Schäden aus per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) stößt auf Kritik – unter anderem beim Großmakler Aon, der viele Industriekunden vertritt.

> weiterlesen
Listing

16.04.2025 Branche

Ombudsfrau: So viele Beschwerden wie noch nie

Ex-Verfassungsrichterin Sibylle Kessal-Wulf legt ihren ersten Jahresbericht als Chefin der Verbraucherschlichtungsstelle für Versicherungen vor. Die Zahl der Beschwerden erreicht neuen Höchststand – und alle Sparten sind betroffen.

> weiterlesen