Britischer Pensionsberater LCP übernimmt bAV-Geschäft von Aon
Bis zum 27. Juli will die EU-Kommission entscheiden, ob sie die geplante Übernahme von Willis Towers Watson durch Aon genehmigt. Durch den Verkauf des Pensionsberatungsgeschäft an das britische Unternehmen LCP dürften die Entscheider in Brüssel milder gestimmt sein.
Das globale Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen Aon hat sein deutsches bAV-Geschäft an den britischen Pensionsberater Lane Clark & Peacock LLP (LCP) verkauft. Das deutsche Tochterunternehmen, die Aon Holding Deutschland GmbH, ist hierzulande der größte Versicherungsmakler. Konkret übernehmen die Briten das Pensionsberatungsgeschäft mit Versicherungsvermittlung, Pensionsplanverwaltung und Investment Consulting von Aon.
Verkauf macht Fusion mit Willis Towers Watson wahrscheinlicher
Der Vollzug der Vereinbarung steht laut eines Aon-Statements jedoch unter dem Vorbehalt der Genehmigung der globalen Fusion zwischen Aon und dem Konkurrenten Willis Towers Watson – sowie anderer marktüblicher Abschlussbedingungen. Mit anderen Worten: Scheitert die Fusion, gibt's wohl auch keinen LCP-Deal. Mit der Vereinbarung könnten Aon und Willis Towers Watson jedoch einen weiteren Schritt in Richtung Fusion gemacht haben. Eine Genehmigung hatte die EU davon abhängig gemacht, dass sich die Maklerunternehmen von Unternehmensbereichen trennen.
Das Altersversorgungsgeschäft, das LCP übernehmen wird, umfasst 350 Mitarbeiter in fünf Niederlassungen in Deutschland und wird nach Abschluss der Transaktion in LCP umbenannt. „Diese Vereinbarung setzt einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Genehmigung der beabsichtigten Fusion mit Willis Towers Watson“ sagt Greg Case, CEO von Aon. „LCP pflegt wie wir eine Kultur von Innovation und Kompetenz und wir sind davon überzeugt, dass die Kolleginnen und Kollegen eine großartige Zukunft mit LCP haben werden.“
LCP strebt marktführende Position an
LCP gilt als ein führendes inhabergeführtes Beratungsunternehmen für Altersvorsorge, Investment und Versicherungen in Großbritannien und Irland. Für das Unternehmen erschließe die Übernahme ein erhebliches Potenzial für die Integration und Innovation des deutschen Altersversorgungsmarktes. „LCP hat bereits Erfahrung mit der Beratung von deutschen Unternehmen hinsichtlich ihrer internationalen Versorgungslösungen“, sagt Aaron Punwani, CEO von LCP.
Der deutsche Markt für betriebliche Altersversorgung biete enormes Potenzial für Innovation und Wachstum, da viele Unternehmen ihre Versorgungsstrategie mit einem stärkeren Fokus auf kapitalgedeckte und versicherte Lösungen überdenken würden. Ziel sei eine marktführende Position zu erreichen, vergleichbar mit dem, was LCP in Großbritannien realisiert habe.