24.05.2022 Branche

Continentale ist mit 2021er-Zahlen zufrieden

Insgesamt kommt die Versicherungsgruppe auf ein Beitragsplus von 4,2 Prozent. Dazu tragen die meisten Sparten bei. Allerdings sinkt der Bestand in der Kranken-Sparte und die Großschäden durch Naturkatastrophen verhageln die Schaden-Kosten-Quote in der Sachversicherung.

Der Dortmunder Versicherer verwendet den Großteil seines Ergebnisses für die Versicherungsnehmer – unter anderem über Beitragsrückerstattungen. (Foto: Continentale)
Der Dortmunder Versicherer verwendet den Großteil seines Ergebnisses für die Versicherungsnehmer – unter anderem über Beitragsrückerstattungen.
(Foto: Continentale)

Der Continentale Versicherungsverbund auf Gegenseitigkeit vermeldet für 2021 ein überdurchschnittliches Wachstum. Die Beitragseinnahmen erhöhten sich um 4,2 Prozent auf 4,35 Milliarden Euro; der Markt kam auf 1,4 Prozent. Wie im Vorjahr hätten alle Sparten zu dieser Entwicklung beigetragen, vor allem die Lebensversicherung. Außerdem verzeichnet die Unternehmensgruppe mit den Marken Continentale, Europa und Mannheimer nach eigenen Aussagen eine weiterhin gute Ertragslage. „Trotz des anspruchsvollen Marktumfeldes sind wir mit Ertrag gewachsen. Davon profitieren wieder insbesondere unsere Kunden. Zudem ist unser Verbund nach wie vor solide und stabil aufgestellt“, sagt Dr. Christoph Helmich, Vorstandsvorsitzender im Continentale Versicherungsverbund.

Kunden entlastet, Eigenkapital gestärkt



Der Kapitalanlagebestand des Verbundes stieg um 3,9 Prozent auf 25,40 Milliarden Euro. Das Kapitalanlageergebnis nahm um 2,6 Prozent auf 633 Millionen Euro zu. Unter dem Strich erwirtschaftete der Konzern ein Bruttoergebnis von 750 Millionen Euro. Nach Abzug der ergebnisabhängigen Steuern bleibt ein Rohergebnis von 686 Millionen Euro. Wie üblich komme der weit überwiegende Teil davon den Versicherten zugute. So reservierte der Verbund im vergangenen Geschäftsjahr 630 Millionen Euro unter anderem für Beitragsrückerstattungen und die Beitragsentlastung im Alter. Somit gehen rund 92 Prozent des Rohergebnisses an die Versicherungsnehmer. Darüber hinaus wurde das Eigenkapital um 56 Millionen Euro auf 988 Millionen Euro aufgestockt. 


Krankenversicherung: Bestand sinkt



Die Beitragseinnahmen der Continentale Krankenversicherung a.G. wuchsen 2021 um zwei Prozent auf 1,83 Milliarden Euro und damit schwächer als im Marktschnitt. Das Unternehmen konnte im vergangenen Jahr 14.900 Vollversicherte hinzugewinnen – 9,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Bestand reduzierte sich die Zahl der vollversicherten Personen allerdings trotzdem leicht um 1,5 Prozent. Wie bei vielen seit Jahrzehnten im Markt tätigen Krankenversicherern sei dies durch die Altersstruktur der Bestände bedingt. Die Leistungen für die Versicherten verringerten sich, im Wesentlichen infolge coronabedingter Effekte, um 2,5 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro. 


Lebensversicherung kratzt an der Eine-Millarde-Marke

 

Das Geschäftsfeld Lebensversicherung entwickelte sich positiv. Die Beitragseinnahmen kletterten hier um 8,7 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro, während die Branche (einschließlich Pensionskassen und Pensionsfonds) ein Minus von 1,1 Prozent verbuchte. Träger des Wachstums war wie in den Jahren zuvor insbesondere die Continentale Lebensversicherung AG. Die Beitragseinnahmen der Gesellschaft stiegen um 11,3 Prozent auf 998 Millionen Euro und erreichten damit fast die Marke von einer Milliarde Euro. 

Entgegen dem Markttrend erzielte die Continentale im Einmalbeitragsgeschäft ein deutliches Plus. Strategiegemäß ist der Anteil der Einmalbeiträge an den gesamten Beitragseinnahmen bei der Continentale mit 15,8 Prozent im Vergleich zum Markt, der 36,1 Prozent ausweist, aber weiterhin relativ gering. Die laufenden Beiträge des Münchener Traditionshauses stiegen um 6,7 Prozent, im Branchendurchschnitt lag die Wachstumsrate bei 0,6 Prozent. Die Europa Lebensversicherung AG konnte die Beitragseinnahmen um 2,3 Prozent auf 372 Millionen Euro steigern. Kerngeschäftsfeld ist hier die Risikolebensversicherung.

Ausnahmejahr für die Schaden- und Unfallversicherer 



Die Schaden- und Unfallversicherer des Continentale Versicherungsverbundes – Continentale, Europa und Mannheimer – erzielten insgesamt einen Anstieg der Beitragseinnahmen von 2,5 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro. Damit wuchsen sie geringfügig stärker als der Markt, der um 2,4 Prozent zulegte. Wie der Gesamtmarkt waren auch die drei Sachversicherer des Verbundes erheblich von den Auswirkungen des Sturmtiefs „Bernd“ betroffen. Dies wirkt sich auch auf die Combined Ratio (Brutto-Schaden-Kosten-Quote nach Abwicklung) aus, die von 94,2 auf 97,6 Prozent stieg. Sie liegt jedoch nach Angaben des Versicherers jedoch immer noch auf einem auskömmlichen Niveau. Zudem seien die hohen Belastungen des Sturmtiefs durch den bestehenden Rückversicherungsschutz wesentlich abgefedert worden.


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