28.05.2021 Branche

Continentale: Überdurch­­schnittliches Wachstum, starker Vertrieb

Der Continentale Versicherungsverbund blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2020 zurück – und sieht sich in allen Sparten gut für die Zukunft gerüstet.

Erfolgreich durch die Corona-Pandemie: Der Dortmunder Versicherer Continentale hat die Bilanz 2020 vorgelegt. (Foto: Continentale Versicherungsverbund)
Erfolgreich durch die Corona-Pandemie: Der Dortmunder Versicherer Continentale hat die Bilanz 2020 vorgelegt.
(Foto: Continentale Versicherungsverbund)

Robustes Wachstum in schwierigen Zeiten: Der Continentale Versicherungsverbund auf Gegenseitigkeit meldet für das Geschäftsjahr 2020 ein überdurchschnittliches Beitragsplus von 3,8 Prozent auf 4,17 Milliarden Euro. Der Markt konnte im Berichtszeitraum lediglich um 1,6 Prozent zulegen. Das Kapitalanlagevolumen verzeichnete einen Zuwachs um 3,6 Prozent auf 24,44 Milliarden Euro. Daraus erwirtschaftete der Verbund ein Kapitalanlageergebnis von 617 Millionen Euro.

Die Schadensentwicklung verlief indes moderat. Mehraufwendungen im Kompositbereich (z. B. Betriebsschließungsversicherung) und in der Krankenversicherung für Ärzte, Krankenhäuser und in der Pflege (höhere Hygienestandards, Pflegerettungsschirm) standen Einsparungen an anderer Stelle gegenüber. So gab es 2020 weniger Unfälle im Straßenverkehr. Außerdem wurden Arztbesuche und planbare Operationen aufgeschoben.

Kunden profitieren von guter Bilanz

 

Insgesamt erreichte die Unternehmensgruppe mit den Marken Continentale, EUROPA und Mannheimer ein Bruttoergebnis von 630 Millionen Euro. Nach Abzug der ergebnisabhängigen Steuern verbleibt ein Rohergebnis von 564 Millionen Euro. Der weit überwiegende Teil davon fließt traditionell an die Kunden. So stellte der Verbund im vergangenen Geschäftsjahr 515 Millionen Euro unter anderem für Beitragsrückerstattungen und die Beitragsentlastung im Alter zurück. Damit werden mehr als 91 Prozent des Rohüberschusses zugunsten der Versicherungsnehmer verwendet. Außerdem wurde die Substanz durch die Erhöhung des Eigenkapitals um 49 Millionen Euro auf nunmehr 932 Millionen Euro weiter gestärkt.

Digitale Unterstützung für Vertriebspartner

 

Die Herausforderungen der Corona-Pandemie hat der Verbund nach eigener Einschätzung bisher insgesamt gut bewältigt. „Der Schutz der Gesundheit unserer Kunden, Vertriebspartner und Mitarbeiter hatte von Beginn der Pandemie an für uns höchste Priorität“, sagt Dr. Christoph Helmich, Vorstandsvorsitzender im Continentale Versicherungsverbund. Der Geschäftsbetrieb sei reibungslos verlaufen.

Seine Vertriebspartner unterstützt der Verbund mit Online-Vertriebsforen und -Seminaren. Digitale Services vereinfachen und beschleunigen die Prozesse für alle Beteiligten. „Unsere Vertriebspartner sind gefragte Gesprächspartner, wenn es um die Absicherung existenzieller Risiken geht“, sagt Helmich. Ihr Engagement habe maßgeblich zum Beitragswachstum beigetragen.

Einstieg in die betriebliche Krankenversicherung

 

Die Beitragseinnahmen der Continentale Krankenversicherung kletterten 2020 um 4,1 Prozent auf 1,79 Milliarden Euro. Das Neugeschäft der Gesellschaft entwickelte sich positiv, die Zahl der Vollversicherten ist bedingt durch die Altersstruktur der Versicherten aber weiterhin leicht rückläufig. Die Leistungen stiegen um 1,6 Prozent auf 1,41 Milliarden Euro. Im Herbst vergangenen Jahres wurde mit ConCEPT Choose der erste Tarif im Bereich der betrieblichen Krankenversicherung erfolgreich gelauncht. Der Versicherer setzt hier auf einfache, effiziente und digitale Prozesse.

Fokus auf kapitalmarktunabhängige Produkte

 

Gegen den Markttrend konnte der Continentale Versicherungsverbund im Geschäftsfeld Lebensversicherung das Beitragsvolumen deutlich ausweiten: um 3,4 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro. Das Wachstum geht mit einem Beitragsanstieg von 4,3 Prozent auf 896 Millionen Euro im Wesentlichen auf die Continentale Lebensversicherung zurück. Die Continentale Leben setzt dabei auf nachhaltiges Wachstum über Policen gegen laufende Beiträge. Hier verbuchten die Dortmunder ein Plus von 4,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, während der Markt stagnierte. Der Anteil der Einmalbeiträge an den gesamten Beitragseinnahmen ist mit 12,2 (Markt: 37,1) Prozent weiterhin vergleichsweise gering. In der Anlagepolitik setzt der Lebensversicherer wegen des Niedrigzinsumfelds seit Jahren verstärkt auf Segmente, die von den Entwicklungen am Kapitalmarkt relativ unabhängig sind.

Bei der EUROPA Lebensversicherung stiegen die Beitragseinnahmen um 1,5 Prozent auf 373 Millionen Euro. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt unverändert auf der Risikolebensversicherung. Der Direktversicherer setzt hier auf ein wettbewerbsfähiges Preis-Leistungs-Verhältnis, nachhaltig kalkulierte Produkte und unkomplizierte, digital gestützte Services.

Neue Produkte in der Schaden- und Unfallversicherung

 

Auch die Schaden- und Unfallversicherer Continentale, EUROPA und Mannheimer sind mit ihrer Bilanz zufrieden. Sie erreichten im selbst abgeschlossenen Geschäft insgesamt ein Beitragsplus von 3,9 Prozent auf 1,12 Milliarden Euro. Die Ertragssituation ist weiterhin gut. Die Combined Ratio, die Brutto-Schaden-Kosten-Quote nach Abwicklung, lag bei 94,2 Prozent.

Die Beitragseinnahmen der Continentale Sachversicherung kletterten um 2,3 Prozent auf 537 Millionen Euro. Die größten Zuwächse verzeichnete der Serviceversicherer in der Sach-, Rechtsschutz- und Haftpflichtversicherung. Die Gesellschaft brachte eine neue Cyber-Police auf den Markt, die auch kleinen und mittleren Unternehmen bei digitalen Angriffen Sicherheit zu günstigen Beiträgen bietet. Zwei neue Tarife in der Elektronikversicherung bieten auch im Homeoffice Versicherungsschutz. Der EUROPA Versicherung, die ihren Schwerpunkt in der Autoversicherung hat, gelang 2020 ein Beitragssprung von 8,2 Prozent auf 194 Millionen Euro. Bei der Mannheimer Versicherung erhöhten sich die Beitragseinnahmen um vier Prozent auf 387 Millionen Euro. Wie im Vorjahr trugen vor allem die Transport- und die Sachversicherung zum Erfolg bei.


Weitere Artikel

Listing

25.04.2024 Branche

VHV schlägt sich wacker

Zwar reicht es wegen drastisch höherer Kosten in der Komposit-Sparte gerade noch für schwarze Zahlen, aber in Sachen Beitragseinnahmen und Konzernergebnis hat die VHV-Gruppe das Geschäftsjahr 2023 erfolgreich gemeistert.

> weiterlesen
Listing

11.04.2024 Branche

Itzehoer: Wachstum und Verlust in der Kfz-Sparte

Der norddeutsche Gegenseitigkeitsverein wächst überdurchschnittlich – vor allem bei Autoversicherungen. Dort stiegen die Beiträge 2023 um 12,3 Prozent – allerdings setzte die Itzehoer auch je Euro 12,5 Cent zu. Dank anderer Sparten reichte es dennoch für einen stabilen Jahresüberschuss.

> weiterlesen
Listing

09.04.2024 Branche

HUK-Coburg: Dickes Minus in der Kfz-Sparte

Kratzer im Lack bei Deutschlands größtem Autoversicherer: Rapide gestiegene Werkstattkosten machen den Oberfranken mächtig zu schaffen. Der Gesamtkonzern schafft es dank gutem Kapitalanlageergebnis ins Plus.

> weiterlesen