22.04.2025 Branche

Fusion schafft neue Nummer 2 in der Schweiz

Die beiden Schweizer Versicherer Helvetia und Baloise fusionieren und „schaffen einen führenden europäischen Versicherer”. Zusammengerechnet kommt die Gesellschaft auf ein Geschäftsvolumen von gut 20 Milliarden Schweizer Franken (21,6 Milliarden Euro).

Neues Logo gefragt: Die deutsche Zentrale der Helvetia in Frankfurt. (Foto: Helvetia Deutschland)
Neues Logo gefragt: Die deutsche Zentrale der Helvetia in Frankfurt.
(Foto: Helvetia Deutschland)

Die beiden führenden Schweizer Versicherungsgruppen Baloise Holding AG und Helvetia Holding AG planen eine Fusion unter Gleichen zur „Helvetia Baloise Holding AG”. Das haben die Verwaltungsräte der beiden Unternehmen beschlossen. Mit einem kombinierten Geschäftsvolumen von 20 Milliarden Schweizer Franken (CHF) in acht Ländern und einem globalen Specialty-Geschäft wird Helvetia Baloise – nach der Zurich Insurance Group – zur zweitgrössten Versicherungsgruppe der Schweiz und zu einem der führenden Versicherer in Europa. Die Helvetia ist aktuell deutlich stärker im Nicht-Leben-Segment und trägt als größerer Partner insgesamt rund 57 Prozent zum Geschäftsvolumen bei. Das Eigenkapital der beiden Versicherer ist mit jeweils gut 3,6 Milliarden Schweizer Franken vergleichbar. Die Gruppe beschäftigt mehr als 22.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Erst Kosten, dann Synergien 

 

Die große kulturelle Nähe und die ähnliche strategische Ausrichtung beider Unternehmen böten beste Voraussetzungen für eine reibungslose Integration, teilten die beiden Unternehmen mit. Das gemeinsame Unternehmen werde so für ein neues Kapitel mit fokussiertem, profitablem Wachstum gestärkt. Zusätzlich zu den bestehenden Kosteneffizienzplänen beider Unternehmen soll der Zusammenschluss jährliche „Run-Rate”-Synergien von rund 350 Millionen Franken vor Steuern und vor Beteiligung der Versicherungsnehmer generieren, den Vertrieb stärken und erheblichen Mehrwert für alle Stakeholder schaffen. Zunächst ist aber von Integrationskosten in Höhe von etwa 600 Millionen CHF die Rede.

Mit vereinten Kräften

 

Schlüsselpositionen des Group Executive Board werden aus beiden Vorständen besetzt: Der bisherige Helvetia-CEO Fabian Rupprecht wird CEO des fusionierten Unternehmens. Stellvertreter und Head of Integration wird der aktuelle Baloise-CEO Michael Müller. Der Hauptsitz wird in Basel sein, der derzeitige Sitz von Helvetia in St. Gallen bleibt ein wichtiger Standort. Das Logo der neuen Gruppe wird an das Design des Baloise-Logos angelehnt sein. In Ländern, in denen Überschneidungen bestehen, soll ein Stellenabbau, wann immer möglich, durch natürliche Fluktuation und Frühpensionierungen erreicht und vor 2029 umgesetzt werden, heißt es. Das könnte etwa für Deutschland gelten, wo die Helvetia-Niederlassung ohnehin auf dem Prüfstand stand.

Mehrwert für Aktionäre



„Wir freuen uns sehr über die einzigartige Chance, einen führenden europäischen Versicherer mit starken Schweizer Wurzeln aufzubauen”, sagt Fabian Rupprecht. „Helvetia Baloise wird der größte Arbeitgeber im Schweizer Versicherungssektor sein – ein Unternehmen mit größtmöglicher Kundennähe. Dies in Kombination mit der 160-jährigen erfolgreichen Tradition beider Unternehmen sind die Basis für zukünftigen Erfolg und nachhaltige Wertschöpfung für alle unsere Stakeholder.” Michael Müller ergänzt: „Der Zusammenschluss gibt uns Schub in den Märkten und eröffnet uns neue Möglichkeiten, durch fokussiertes, profitables Wachstum erheblichen Wert für unsere Aktionäre zu schaffen. Dies ist eine einzigartige Chance, unsere Position als führender europäischer Versicherungs- und Finanzdienstleister zu festigen.”


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