HDI baut Spezialversicherungsgeschäft aus
Die Hannover Rück verkauft ihren Minderheitsanteil an HDI Global Specialty an den Joint-Venture-Partner HDI Global. Der Spezialversicherer soll so einfacher wachsen können. Mit dem Anteilsverkauf verbunden sind auch einige Personalien.
Die HDI Global SE kauft mit Wirkung zum 31. Dezember 2021 von der Hannover Rück deren Anteil in Höhe von 49,8 Prozent am Joint Venture HDI Global Specialty SE und hält danach 100 Prozent der Anteile. Der Industrieversicherer des Talanx-Konzerns baut mit dem Erwerb der Anteile sein Spezialversicherungsgeschäft weiter aus und reduziert nach eigenen Angaben zugleich die Komplexität in diesem strategischen Wachstumsfeld, um dessen weitere Entwicklung zu vereinfachen. Mehrere Medien berichteten, dass dafür ein niedriger dreistelliger Millionenbetrag fließt.
Wachstum soll unter vereinfachten Bedingungen beschleunigt werden
Seit dem Start des Joint Ventures im Jahr 2019 hat sich das Prämienvolumen der HDI Global Specialty von mehr als einer auf 2,5 Milliarden Euro erhöht. HDI Global Specialty SE zeichnet Agentur- und Spezialerstversicherungsgeschäft unter anderem in den Sparten Vermögensschadenhaftpflicht, Organhaftpflicht, Rechtsschutz, Sport und Unterhaltung, Luftfahrt, Offshore Energy und Tierversicherung. „Mit der Übernahme der verbleibenden Anteile nähern wir uns einen weiteren Schritt unserem Ziel, einen der profitabelsten und besten Spezialversicherer auf dem Weltmarkt zu formen“, sagt Dr. Edgar Puls, Vorstandsmitglied der Talanx Gruppe und CEO der HDI Global SE. „Als alleiniger Gesellschafter der HDI Global Specialty können wir in Zukunft noch einfacher und schneller als bisher unsere Chancen auf diesem vielversprechenden Markt ergreifen. Unter anderem werden wir bei möglichen M&A-Projekten sehr flexibel entscheiden und handeln können.“
Hannover Rück will Kapital fürs Kerngeschäft einsetzen
Die Hannover Rück unterstreicht mit dieser Vereinbarung ihre strategische Positionierung als reiner Rückversicherer, heißt in der Unternehmensmitteilung. „Der Rückversicherungsmarkt ist weiterhin von verbesserten Preisen und Konditionen geprägt. Mit dem Verkauf unseres Anteils setzen wir Kapital für profitables Wachstum in unserem Kerngeschäft frei“, sagt Jean-Jacques Henchoz, Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück und Vorstandsmitglied der Talanx Gruppe. Man stehe der HDI Global Specialty im Rahmen der Kooperationsvereinbarung unverändert als langfristiger Rückversicherungspartner zur Seite und werde somit weiterhin am Wachstum des Geschäfts durch die Beteiligung am Rückversicherungsprogramm teilhaben.
Veränderte Zuständigkeiten im Vorstand
Infolge der Übernahme der Anteile werden Ralph Beutter (56), CEO der HDI Global Specialty, und Claire McDonald (52), derzeitige Niederlassungsleiterin in Großbritannien und Irland, zum 1. Januar 2022 als neue Vorstandsmitglieder der HDI Global SE bestellt. McDonald wird dann als Chief Underwriting Officer für die Bereiche Sach- und Feuerversicherung, Technische Versicherung, Transportversicherung und HDI Risk Consulting verantwortlich sein. Beutter wird als CEO der HDI Global Specialty SE im Vorstand der HDI Global SE den Bereich Specialty verantworten. Gleichzeitig wird sich David Hullin (53), bisher im Vorstand verantwortlich für Sachversicherungen, ab Januar 2022 gemeinsam mit Jens Wohlthat um die internationalen Märkte kümmern. Dr. Mukadder Erdönmez wird zusätzlich zur Verantwortung für Haftpflicht- und Cyberversicherungen auch die für das Kfz-Flottengeschäft übernehmen.
Yves Betz, derzeit zuständig für die Regionen Europa (ohne Deutschland), Nord- und Südamerika sowie für den Bereich Marketing Global, verlässt das Unternehmen aus persönlichen Gründen, um eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen, wie das Unternehmen mitteilt. Hinsichtlich der Leitung der HDI-Niederlassung für Großbritannien und Irland steht eine Entscheidung noch aus. Bis dahin wird die Niederlassung weiter von Claire McDonald geleitet.