11.10.2021 Branche

Klimaneutralität: Allianz & Co. fordern mehr Tempo von neuer Regierung

Nur mit einer ambitionierten sektorübergreifenden Klimapolitik können die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens erreicht werden, mahnt die „Initiative 2 Grad“. 69 Unternehmen setzen die Bundespolitik unter Druck.

Der Ausbau von Windenergie auf dem Meer und an Land geriet in Deutschland zuletzt ins Stocken. Nun fordert eine Gruppe von Unternehmen eine Umsetzungsoffensive bei der Transformation der Wirtschaft. (Foto: istockphoto.com/CharlieChesvick)
Der Ausbau von Windenergie auf dem Meer und an Land geriet in Deutschland zuletzt ins Stocken. Nun fordert eine Gruppe von Unternehmen eine Umsetzungsoffensive bei der Transformation der Wirtschaft.
(Foto: istockphoto.com/CharlieChesvick)

In Berlin gehen die Sondierungsgespräche zwischen SPD, Grünen und FDP in die entscheidende Phase. Finden die Akteure eine gemeinsame Basis bei den Themen Verschuldung, Steuern und Klima, können die Koalitionsverhandlungen für die erste „Ampel-Regierung” auf Bundesebene beginnen. Unverhoffte Unterstützung erhält die grüne Delegation aus der Wirtschaft. 69 deutsche Unternehmen fordern von der neuen Bundesregierung den massiven Ausbau erneuerbarer Energien und einen vorzeitigen Ausstieg aus der Kohle. Zu den Unterzeichnern des Appells der Unternehmerinitiative „Stiftung 2 Grad” gehören auch große Konzerne wie die Allianz Versicherungen, Deutsche Post, E.ON, Bayer oder Adidas.

Orientierung für die eigene Strategie

 

„Der Klimaschutz war bei der Bundestagswahl das wahlentscheidende Thema und muss von den Parteien bei der Bildung einer neuen Bundesregierung ganz oben auf die Agenda gesetzt werden”, sagt Prof. Dr. Michael Otto, Präsident der Stiftung, Unternehmer und Aufsichtsratsvorsitzender der Otto Group. Die Dekade des Handelns für den Klimaschutz habe begonnen. Innerhalb der ersten 100 Regierungstage müsse die neue Bundesregierung deshalb eine Umsetzungsoffensive mit konkreten Maßnahmen aufsetzen, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 verlässlich zu erreichen. Der Ausbau wichtiger Technologien und Infrastrukturen müsse beschleunigt vorangetrieben werden und beinhalte die erforderlichen Stromnetze, klimafreundliche Industrieanlagen und Verkehrsinfrastrukturen sowie die energetische Gebäudesanierung. 
 
Die Konzerne haben ein großes Eigeninteresse an klaren Rahmenbedingungen, entlang derer sie ihre Geschäftsmodelle justieren können. Der Appell der „Initiative 2 Grad” mit Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen dürfte bei den Koalitionären in spe jedenfalls nicht ungehört bleiben. Zusammen beschäftigen die Konzerne in Deutschland mehr als eine Million und weltweit über fünf Millionen Menschen und stehen für einen globalen Umsatz von etwa einer Billion Euro. 


Weitere Artikel

Listing

18.11.2024 Branche

W&W-Gruppe tritt auf der Stelle

Die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe hat in den ersten neun Monaten nur einen überschaubaren Überschuss erzielt, es aber aus der Verlustzone des ersten Halbjahres herausgeschafft. Positiv entwickelte sich das Kreditneugeschäft im Segment Wohnen.

> weiterlesen
Listing

14.11.2024 Branche

Talanx strotzt vor Selbstvertrauen

Zwar leidet auch der Hannoveraner Versicherungskonzern unter drastisch gestiegenen Kosten für die Schadenregulierung. Dennoch liefert er gute Neun-Monatszahlen und erhöht die Gewinnprognose fürs Gesamtjahr.

> weiterlesen
Listing

01.10.2024 Branche

D&O: Mehr Schadenersatzforderungen gegen Manager

Wenn Führungskräfte Fehler machen, drohen hohe Schadenersatzforderungen. Deshalb versichern Unternehmen ihr Top-Personal gegen Ansprüche mit einer Vermögens-Schadenhaftpflichtversicherung. Die Managerhaftpflicht-Versicherer erwarten für 2024 erneut höhere Ausgaben.

> weiterlesen