26.05.2021 Branche

myLife Lebensversicherung wächst um 29 Prozent

Ein starkes Neugeschäft mit provisionsfreien Lebensversicherungen prägte das vergangene Geschäftsjahr bei myLife. Der Gewinn blieb jedoch minimal. Das Geschäftsmodell soll derweil von den erwarteten politischen Entwicklungen profitieren.

Bei Nettoverträgen werden die Provisionen und Abschlussgebühren über separate Honorare abgegolten. (Foto: © Marco2811- stock.adobe.com)
Bei Nettoverträgen werden die Provisionen und Abschlussgebühren über separate Honorare abgegolten.
(Foto: © Marco2811- stock.adobe.com)

Der Fokus der myLife Lebensversicherung AG aus Göttingen liegt als Anbieter von Versicherungsprodukten im Bereich der Lebensversicherung und Altersvorsorge auf sogenannten Nettotarifen. Provisionen oder Vertriebskosten sind hierbei nicht in der Versicherungsprämie enthalten, sondern werden über separate Honorarvereinbarungen zwischen den Kunden und ihren Beratern abgebildet. Nun hat das Unternehmen seine Geschäftszahlen für das vergangene Jahr veröffentlicht.

Neugeschäft wächst rasant

 

Demnach stiegen die Beitragseinnahmen 2020 um 29 Prozent auf rund 219,6 Millionen Euro (2019: 170,2 Millionen Euro). Insbesondere im Kerngeschäftsfeld der Netto-Lebensversicherung konnte nach Unternehmensangaben an die positive Neugeschäftsentwicklung der Vorjahre angeknüpft werden: Die Beitragseinnahmen stiegen hier um 39,8 Prozent auf 184,1 Millionen Euro. Die Beitragssumme des Neugeschäfts klettere parallel jedoch nur um 25,9 Prozent auf 579 Millionen Euro (2019: 459,9 Millionen Euro).

Weniger Gewinn und Verträge

 

Der bilanzielle Gewinn fiel mit 125.000 Euro jedoch bescheiden aus und sank im Vergleich zum Vorjahr (2019: 145.000 Euro). Auch der Vertragsbestand reduzierte sich. Er fiel von 121.246 auf 114.022. Im Bereich der Nettoversicherungen lag die Verwaltungskostenquote wie im Vorjahr bei 1,1 Prozent. Die Abschlusskostenquote konnte von 0,4 Prozent im Vorjahr auf 0,3 Prozent 2020 gesenkt werden. Die Stornoquote gemessen am statistischen Jahresbeitrag betrug 2,3 Prozent und nach Anzahl 2,6 Prozent (Vorjahreswerte: jeweils 2,6 Prozent).

„Unsere Geschäftszahlen sind das Ergebnis unserer konsequenten Kunden- und Vermittlerorientierung und unserer Expertise für transparente und kostengünstige Fondspolicen auf Netto-Basis”, sagt Jens Arndt, Vorstandsvorsitzender der myLife Lebensversicherung AG. Das Geschäft habe sich aufgrund seiner Flexibilität und Neben der Flexibilität und Transparenz gerade im herausfordernden Corona-Jahr als krisensicheres und zukunftsfähiges Modell erwiesen. 

Politische Absichten spielen eigenem Geschäft in die Karten

 

Die Perspektiven für das Modell Nettogeschäft werden im Hause myLife ausgesprochen positiv gesehen, nicht zuletzt dank der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen. So glauben die Göttinger von einer der möglichen Deckelung der Abschlussprovisionen bei Lebensversicherungen und der Erhöhung bzw. Einführung einer Abgeltungs- und Vermögenssteuer zu profitieren. Positiv sei auch, dass einige Parteien nach der Bundestagswahl die Honorarberatung weiter stärken wollen. Ohnehin seien kostengünstige Lösungen für die Erwirtschaftung von Renditen angesichts des anhaltenden Niedrigzinsniveaus gefragter denn je.


Weitere Artikel

Listing

19.06.2024 Branche

2023er-Bilanz: DEVK macht Boden gut

Nach dem schwachen Vorjahr fielen die Zahlen der DEVK im Geschäftsjahr 2023 nach Unternehmensangaben „zufriedenstellend“ aus. Auf der Haben-Seite des Versicherers stehen deutlich gestiegene Beitragseinnahmen. Dafür machen den Kölnern aber auch deutlich höhere Kosten zu schaffen.

> weiterlesen
Listing

17.06.2024 Branche

Generali: Mentales Wohlbefinden am Arbeitsplatz steigern

Generali Health Solutions, eine Tochter der Generali Group, kooperiert in mehr als 50 Ländern mit Modern Health. Das US-Unternehmen personalisiert psychische Gesundheitsversorgung.

> weiterlesen
Listing

05.06.2024 Branche

Signal Iduna wächst erneut stärker als der Markt

Die Versicherungsgruppe aus Dortmund und Hamburg legt für 2023 eine erstklassige Bilanz vor – trotz Abschreibungen im Zusammenhang mit der Pleite des Immobilienkonzerns Signa. Auch im ersten Quartal 2024 setzt die Signal Iduna ihren Wachstumskurs fort, der mithilfe des Strategieprogramms „Momentum 2030“ langfristig gefestigt werden soll.

> weiterlesen