23.03.2021 Branche

Rechtsschutz: Roland auf Wachstumskurs

Mehr Beitragseinnahmen, mehr Fälle – aber geringere Schaden-Kosten-Quote: Rechtsschutzversicherer mit deutlichem Ergebnis-Plus.

Prozessfinanzierung: Roland meldet für 2020 etwa sieben Prozent mehr Leistungsfälle als im Vorjahr. (Foto: © freshidea - stock.adobe.com)
Prozessfinanzierung: Roland meldet für 2020 etwa sieben Prozent mehr Leistungsfälle als im Vorjahr.
(Foto: © freshidea - stock.adobe.com)

Trotz starker Unsicherheit aufgrund der Corona-Pandemie hat die Roland Rechtsschutz-Versicherungs-AG ihr Ergebnis im Geschäftsjahr 2020 verbessert. Die Bruttobeitragseinnahmen des Kölner Rechtsschutz-Versicherers stiegen um 3,7 Prozent. „Unsere Erwartung an das Beitragswachstum haben wir – vor allem im Hinblick auf die Rahmenbedingungen – deutlich übertroffen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Rainer Brune.

Beitragswachstum im In- und Ausland

 

Insgesamt lagen die Bruttobeitragseinnahmen bei 495,2 Millionen Euro (Vorjahr: 477,3 Millionen Euro), auch wenn der Beitrag des Neugeschäfts aufgrund von Sondereffekten im Geschäftsjahr 2019 mit 49,1 Millionen Euro um etwa zehn Prozent geringer ausfiel. Die positive Beitragsentwicklung fußte gleichermaßen auf inländischem Direktgeschäft wie auf internationalem Geschäft. So trugen die Niederlassungen in Österreich, Italien und Norwegen insgesamt 51,6 Millionen Euro (Vorjahr: 45,1 Millionen Euro) zu den Bruttobeitragseinnahmen bei – ein Plus von gut 14 Prozent.

Erneut mehr Leistungen an Kunden

Die Zahl der gemeldeten Leistungsfälle im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft stieg im Jahr 2020 um 7,2 Prozent auf 414.144 (Vorjahr: 386.167). Die Leistungszahlungen an Kunden stiegen unterproportional und betrugen 225,0 Millionen Euro (Vorjahr: 222,1 Millionen Euro). Die Schaden-Kosten-Quote – also das Verhältnis der Aufwendungen für Versicherungsfälle und für den Versicherungsbetrieb zu den Beiträgen – sank auch wegen eines starken Rückversicherungsergebnisses deutlich auf 93,2 Prozent (Vorjahr: 97,2 Prozent). Aufgrund des positiven Schaden- und Kostenverlaufs konnte der Rechtsschutz-Spezialist sein versicherungstechnisches Ergebnis auf 19,4 Millionen Euro mehr als verdoppeln (Vorjahr: 7,0 Millionen Euro).

„Krisen-Zeiten sind Rechtsschutz-Zeiten”

 

„Wir sind deutlich besser durch das Corona-Jahr 2020 gekommen, als wir zu Beginn der Pandemie erwartet haben“, sagte Rainer Brune. „Gerade auf der Nachfrageseite hat sich gezeigt, dass die Menschen eine umfassende rechtliche Absicherung nun mehr denn je zu schätzen wissen. Krisen-Zeiten sind Rechtsschutz-Zeiten.“ Allerdings müsse das Unternehmen damit rechnen, dass die Leistungsfälle infolge der Pandemie im laufenden Geschäftsjahr anziehen werden – zum Beispiel, wenn es zu vermehrten Entlassungen und damit verbundenen Kündigungsschutzklagen kommt. Zudem erhöhen sich die Schadenaufwendungen aufgrund der Anpassung des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes, das zum Jahresbeginn in Kraft getreten ist.

Nichtsdestotrotz fällt Brunes Ausblick für 2021 positiv aus. Geschäftsmodell, Produkte, operativer Geschäftsbetrieb und ganz besonders die Mitarbeitenden hätten sich als robust und flexibel erwiesen. „Das stimmt uns optimistisch, Roland weiter auf Erfolgskurs zu halten“, so der Vorstandsvorsitzende.


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