30.03.2021 Branche

Generali: Rekordgewinn trotz Wachstumsschwäche

Die deutschen Töchter des italienischen Großversicherers vermelden einen Rekord beim operativen Ergebnis. Ein Grund ist das geringere Schadenvolumen in der Kraftfahrzeugsparte im Zuge der Corona-Krise. Die gesamten Beitragseinnahmen legen im Marktvergleich allerdings nur unterdurchschnittlich zu.

Als Teil der internationalen Generali Group ist die Generali in Deutschland mit den Marken Generali, CosmosDirekt und Dialog in den Segmenten Leben, Kranken und Schaden/Unfall tätig. Standort ist München. (Foto: Generali Deutschland AG)
Als Teil der internationalen Generali Group ist die Generali in Deutschland mit den Marken Generali, CosmosDirekt und Dialog in den Segmenten Leben, Kranken und Schaden/Unfall tätig. Standort ist München.
(Foto: Generali Deutschland AG)

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2020 stand auch bei der Generali in Deutschand ganz im Zeichen der Corona-Krise. Die „weitreichenden Auswirkungen der Covid-19-Pandemie“, wie der Konzern es formuliert, sieht man insbesondere bei den Beitragseinnahmen. Sie stiegen lediglich um 0,9 Prozent auf 14,4 Milliarden Euro und entwickelten sich damit im Marktvergleich unterdurchschnittlich. Dabei erhöhten sich die Beitragseinnahmen in der Lebens- und Krankenversicherung um 1,1 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro und in der Schaden- und Unfallversicherung sogar nur um 0,2 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro.

Allzeithoch beim operativen und beim Nettoergebnis

 

Dennoch macht die deutsche Tochter der internationalen Generali Group aus dem Zahlenwerk eine Erfolgsstory. Grund ist das deutlich gestiegene Ergebnis. So steigerte die Generali das operative Ergebnis um 8,7 Prozent auf 905 Millionen Euro und das Nettoergebnis um 16,5 Prozent auf 611 Millionen Euro – nach Unternehmensangaben ein Allzeithoch. Dazu beigetragen hätte die Senkung der laufenden operativen Kosten um rund 23 Prozent (rund 323 Millionen Euro) seit 2015. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist für die Generali die gewachsene Profitabilität im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung. Die Schaden- und Kostenquote fiel hier mit 86,0 Prozent (-3,6 Prozentpunkte) besser aus als bei den meisten Konkurrenten. Das sei sowohl auf das niedrigere Schadenaufkommen im Kfz-Bereich als auch auf geringere Schäden durch Naturkatastrophen zurückzuführen.

Giovanni Liverani, Vorstandsvorsitzender der Generali Deutschland AG, sagt: „In einem sehr herausfordernden Jahr, das von einer beispiellosen Krise geprägt war, hat die Generali in Deutschland dank ihres neuen Geschäftsmodells und ihres Fokus auf profitables Wachstum und innovative Lösungen mit dem besten Operating und Net Result aller Zeiten abgeschlossen. (...) Außerdem sind wir stolz darauf, einen zunehmend wichtigen Beitrag zur Performance der internationalen Generali Group zu leisten.“ Treiber dieser Entwicklung sowie der verbesserten Rentabilität seien die Vertriebskraft der Deutschen Vermögensberatung und die Leistungen der Tochtergesellschaften CosmosDirekt im Direktversicherungsgeschäft und Dialog im Maklersegment.

Nachhaltigkeitsinitiative verabschiedet

 

Größere Bedeutung soll das Thema Nachhaltigkeit bekommen. Liverani: „Zukünftig wird die Generali in Deutschland im Bereich Nachhaltigkeit mehr denn je mit gutem Beispiel vorangehen und damit zu einer grünen, nachhaltigen und integrativen Erholung beitragen.“ Dafür habe die Generali in Deutschland Anfang 2021 die „Mission Green“ für die nächsten Jahre verabschiedet. Das Unternehmen will fortan drei übergeordnete Ziele verfolgen: die Ausrichtung auf ein 100-Prozent umweltfreundliches Betriebsmodell, das Streben nach 100-Prozent umweltfreundlichen Lösungen für Kunden und Partner sowie eine 100-Prozent umweltfreundliche Unternehmenskultur.


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