19.03.2021 Branche

R+V: Nach verhagelter Corona-Bilanz guter Start ins laufende Geschäftsjahr

Mehr Kunden, steigende Beitragseinnahmen: Die Genossen aus Wiesbaden sind mit dem Geschäftsjahr 2020 zufrieden – trotz eines kapitalmarktbedingten Gewinneinbruchs. Ab April will die R+V die Belegschaft impfen.

Ein Beitrag zur Eindämmung der Pandemie: Die R+V plant eine Corona-Impfaktion für ihre 16.500 Mitarbeiter. (Foto: Angelo Esslinger/Pixabay)
Ein Beitrag zur Eindämmung der Pandemie: Die R+V plant eine Corona-Impfaktion für ihre 16.500 Mitarbeiter.
(Foto: Angelo Esslinger/Pixabay)

Die gute Nachricht vorab: Die R+V-Versicherung ist trotz Corona-Krise gut ins laufende Geschäftsjahr 2021 gestartet. Der Erstversicherer aus Wiesbaden meldet für die Monate Januar und Februar einen Beitragseinnahmenzuwachs von 5,9 Prozent – besonders stark legte der Bereich Lebens- und Pensionsversicherung zu: plus 13,1 Prozent. „Wir gehen davon aus, unseren Wachstumskurs auch 2021 fortzusetzen“, sagte Vorstandschef Norbert Rollinger bei der Vorstellung der Jahresbilanz. Das traditionelle Geschäftsmodell des führenden Bancassurance-Versicherers mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken biete eine hervorragende Basis für eine zukünftige erfolgreiche Geschäftsentwicklung. „Es lassen sich aber zum jetzigen Zeitpunkt keine konkreten Prognosen abgeben, weil die Unsicherheiten anhalten, wie sich die Pandemie weiterentwickelt.“

Bereit zu impfen – Start noch im April möglich


 
Auch deshalb will die R+V so rasch wie möglich damit beginnen, die eigene Belegschaft gegen Covid-19 zu impfen. Vorausgesetzt, das Vakzin ist verfügbar, könne der Versicherer im April mit der Impfkampagne loslegen. „Wir sind bereit und wollen damit einen Beitrag zur Eindämmung des Coronavirus leisten“, so Rollinger. Der genossenschaftliche Versicherer, der bundesweit rund 16.500 Mitarbeiter beschäftigt, hat langjährige Erfahrung mit der Durchführung von Grippeschutzimpfungen in der Mitarbeiterschaft.

Kapitalanlageergebnis und Gewinn brechen ein

 

Die Pandemie hat die Bilanz der R+V belastet. Der Konzern beendete das Geschäftsjahr 2020 mit einem Vorsteuergewinn in Höhe von 291 Millionen Euro – ein Rückgang von knapp 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hauptgrund für den Ergebniseinbruch waren die Turbulenzen an den Finanzmärkten. Das Kapitalanlageergebnis brach um 72 Prozent von 6,2 Milliarden auf 1,8 Milliarden Euro ein.

Die Sonderbelastungen durch die Corona-Pandemie bezifferte der Versicherer auf 321 Millionen Euro. Diese seien vor allem auf Betriebsschließungen und Veranstaltungsausfälle zurückzuführen. Auch erhöhte Leistungen in der Restkreditversicherung flossen hier ein, die das Unternehmen an seine von Kurzarbeit betroffenen Kunden zahlte. In der Kfz-Versicherung profitierte die R+V hingegen davon, dass weniger Autos fuhren und es weniger Unfälle gab.

R+V gehört zu den finanzstärksten Versicherern in Deutschland

 
 
Bei den gebuchten Beiträgen konnte die R+V-Gruppe einen Zuwachs verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen sie um 8,3 Prozent auf 19,9 Milliarden Euro. Auch die Anzahl der Kunden hat sich 2020 weiter um 105.000 auf 8,9 Millionen erhöht. Trotz des verfestigten Nullzinsumfelds und der Belastungen durch die Corona-Pandemie verfügt die R+V Versicherungsgruppe weiterhin über eine gute ökonomische Risikotragfähigkeit unter Solvency II. Mit einer Quote von 252 Prozent gehört die R+V wie schon seit Jahren zu den finanzstärksten deutschen Versicherungsunternehmen.
 


Weitere Artikel

Listing

22.04.2025 Branche

Fusion schafft neue Nummer 2 in der Schweiz

Die beiden Schweizer Versicherer Helvetia und Baloise fusionieren und „schaffen einen führenden europäischen Versicherer”. Zusammengerechnet kommt die Gesellschaft auf ein Geschäftsvolumen von gut 20 Milliarden Schweizer Franken (21,6 Milliarden Euro).

> weiterlesen
Listing

08.04.2025 Branche

Universa bleibt auf Wachstumskurs

Fünftes Wachstumsjahr in Folge, neue Produktimpulse und eine starke Kapitalbasis: Die in Nürnberg beheimatete Universa Versicherungsgruppe meldet für alle Sparten ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024. Rückenwind kommt vor allem aus der Kranken- und Lebensversicherung.

> weiterlesen
Listing

07.04.2025 Branche

Nürnberger will wieder Geld verdienen

Nach einem schadenträchtigen Geschäftsjahr 2024, das das Unternehmen erneut in die Verlustzone brachte, will die Nürnberger im laufenden Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben. Die Dividende für die Aktionäre sinkt um 96 Prozent, der Finanzvorstand geht zum Jahresende.

> weiterlesen