R+V verdreifacht Vorsteuerergebnis
Das Bruttobeitragsvolumen durchbricht die 20-Milliarden-Euro Marke, das Ergebnis vor Steuern erreicht 914 Millionen Euro: Trotz Rekordschäden war 2021 für den R+V-Konzern ein gutes Jahr – und auch 2022 startet mit einem Beitragsplus von 4,3 Prozent im ersten Quartal nach Wunsch.
Der Vorstandsvorsitzende der R+V-Versicherung, Norbert Rollinger, hat sich auf der Bilanzpressekonferenz klar positioniert: „Wir verurteilen den Angriff auf die Ukraine. Das ist gegen alle unsere Werte.“ Für das genossenschaftliche Unternehmen sei es in diesen Zeiten selbstverständlich zu helfen: Mittlerweile hat die R+V rund eine Million Euro gespendet, davon stammen allein etwa 400.000 Euro aus Mitarbeiterspenden. „Die Hilfsbereitschaft unserer Belegschaft ist enorm“, betont Rollinger. „Viele engagieren sich auch persönlich, organisieren beispielsweise Hilfs- und Krankentransporte, verleihen Transportfahrzeuge oder nehmen Geflüchtete bei sich zu Hause auf“, so der R+V-Vorstandschef.
Ingesamt 17.153 Beschäftigte zählte der Konzern zum Jahresultimo 2021, 132 mehr als im Vorjahr. Auch sonst verlief das vergangene Jahr für die Wiesbadener zufriedenstellend: Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen um 1,2 Prozent auf 20,2 Milliarden Euro, wobei das Plus in der Schaden-/Unfallversicherung mit 3,2 Prozent deutlich über dem der Lebens-/Krankenversicherung (0,9 Prozent) lag.
Dreimal so viel nach IFRS, ein Drittel weniger nach HGB
Die Jahrhundertflut im Sommer 2021 schlug sich als die Naturkatastrophe mit dem bis dato größten Schadenvolumen in der Geschichte der R+V nieder: Auf 1,1 Milliarden Euro beliefen sich die Elementarschäden, die insbesondere das Sturmtief Bernd bei den R+V-Versicherten anrichtete. Eine gute Rückversicherungsabsicherung habe die Auswirkungen auf das Konzernergebnis deutlich gemildert.
Der R+V-Konzern schloss das Geschäftsjahr 2021 mit einem Ergebnis vor Steuern (IFRS) von 914 Millionen Euro ab. Der Vorjahreswert lag bei 291 Millionen Euro. Für den starken Ergebnisanstieg sorgte vor allem ein durch Bewertungseffekte stark gestiegenes Kapitalanlageergebnis in Höhe von 5,61 Milliarden Euro (2020: 1,77 Milliarden Euro). Nach HGB-Rechnungslegung werden Kapitalanlagen nach dem Niederstwertprinzip bewertet. Deshalb verhageln die hohen Schadenaufwendungen hier die Bilanz: Bei der Bewertung nach Handelsrecht beendete die R+V Versicherung AG das Jahr nur mit einem Ergebnis von 163 Millionen Euro vor Steuern (2020: 243 Millionen Euro).
Guter Start ins Jubiläumsjahr
Trotz der anhaltenden Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine hat die R+V Versicherung ihr Wachstum im ersten Quartal 2022 fortgesetzt: Im Erstversicherungsgeschäft erhöhten sich die Beitragseinnahmen um 4,3 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro. Die Schaden-/Unfallversicherung verzeichnete ein Beitragsplus von 5,2 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. In der Lebens- und Pensionsversicherung stieg der Umsatz im ersten Quartal 2022 um 1,8 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro – angesichts des außerordentlich hohen Vorjahresniveaus ein besonders gutes Ergebnis. Die R+V Krankenversicherung setzte ihr starkes Wachstum aus 2021 ebenfalls fort und legte bei den Beiträgen um 17,7 Prozent auf 237 Millionen Euro zu. R+V-Chef Norbert Rollinger: „Auch wenn sich der Verlauf des Jahres schwer vorhersagen lässt, gehen wir davon aus, dass die R+V mindestens auf Branchenniveau wachsen wird.“
Zukunftsfestival geplant
Der Gesellschaft etwas zurückgeben und die Zukunft aktiv mitgestalten – darum geht es der R+V im Rahmen der Jubiläumsaktivitäten anlässlich ihres 100. Geburtstags am 15. September 2022. Unter dem Motto „MissionMiteinander“ sucht der genossenschaftliche Versicherer gesellschaftlich relevante Zukunftsprojekte, die mit 1,6 Millionen Euro gefördert werden. Das Wirtschaftsforschungsunternehmen Prognos führt außerdem im Auftrag der R+V eine Zukunftsstudie mit dem Titel „Zukunft gemeinsam gestalten“ durch. Die Frage: Wie könnte das Leben im Jahr 2040 aussehen? Die Ergebnisse sollen im Rahmen eines Zukunftsfestivals am 15. und 16. September 2022 im Wiesbadener RheinMain CongressCenter (RMCC) vorgestellt und mit Experten aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft diskutiert werden.