02.06.2023 Branche

Signal Iduna: Starker Jahresauftakt, erfolgreiche Transformation

Die in Dortmund und Hamburg beheimatete Versicherungsgruppe erzielte im ersten Quartal 2023 ihr bislang bestes Vertriebsergebnis – und ist zuversichtlich, die Ziele ihres Strategieprogramms zu erfüllen. Trotz eines deutlichen Rückgangs bei der Kapitalanlage legte die Signal Iduna im vergangenen Geschäftsjahr gegen den Markttrend zu.

Nach zwei Ausnahmejahren ist in der Dortmunder Zentrale wieder Normalität angesagt. (Foto: SIGNAL IDUNA)
Nach zwei Ausnahmejahren ist in der Dortmunder Zentrale wieder Normalität angesagt.
(Foto: SIGNAL IDUNA)

Die Enttäuschung über die gerade verpasste Meisterschaft des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund war dem Vorsitzenden der Vorstände des langjährigen Club-Sponsors Signal Iduna auf der Bilanzpressekonferenz Ende Mai noch anzumerken: „Wir hätten in Dortmund den Bayern gern gezeigt, wie man einen Titel richtig feiert", sagte Ulrich Leitermann. Während der BVB die Meisterschale noch im Endspurt verspielte, stehen dagegen die Chancen der Versicherungsgruppe gut, die eigenen Ziele zu erfüllen: „Wir befinden uns im letzten Jahr unserer VISION 2023“, sagte Leitermann mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir unsere Ambitionen erreichen und damit dann auch die angestrebten sieben Milliarden Euro Beitragseinnahmen Ende dieses Jahres erzielen werden." Das Strategieprogramm zur Bewältigung der digitalen Herausforderungen läuft seit 2018.

Vertrieb der Signal Iduna auf Rekordkurs

 

Die ersten drei Monate des Jahres verliefen vielversprechend. Die Beitragseinnahmen stiegen um 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Das beste Vertriebsergebnis seit 1999, als der Gleichordnungskonzern gebildet wurde, sei auch Ausdruck einer erfolgreichen Transformation. „Wir arbeiten kundenzentrierter und agiler", sagt Leitermann. Die Geschwindigkeit in der Produktentwicklung hat zugenommen, die Prozesse sind effizienter und die Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, resümiert Signal Iduna-CEO.

Wachstum gegen den Markttrend

 

Nach zwei außerordentlich starken Geschäftsjahren in der Pandemie verlief das vergangene zwar etwas weniger dynamisch – aber immer noch „sehr zufriedenstellend", so Leitermann. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen im Jahr 2022 um 2,4 Prozent auf 6,47 Milliarden Euro (Vorjahr: 6,32 Milliarden Euro). Damit wuchs die Gruppe gegen den Trend, denn der Markt schrumpfte im gleichen Zeitraum um 0,6 Prozent. Wachstum gab es bei der SI in allen Sparten: So stiegen die Beitragseinnahmen in der Krankenversicherung um 1,9 Prozent, die Zahl der Vollversicherten stieg minimal. Die Kompositversicherer trugen mit einem Plus von 6,9 Prozent erneut am stärksten zum Wachstum bei. Trotz schwieriger Marktbedingungen wuchsen die laufenden Beitragseinnahmen der Lebensversicherer um zwei Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Die gebuchten Bruttobeiträge aller Lebensversicherungsgesellschaften (inklusive Ausland) sanken 2022 um 2,8 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Recht erfolgreich schlugen sich auch die Finanztöchter. So erzielte die Signal Iduna Bauspar AG mit 788 Millionen Euro abgeschlossener Bausparsumme (Vorjahr: 465 Millionen Euro) eine deutliche Steigerung um fast 70 Prozent im Neugeschäft. 

Rückgang bei Gewinn und Kapitalanlagen



Aufgrund der stark gestiegenen Zinsen gingen das Kapitalanlageergebnis und damit auch das Gesamtergebnis den Angaben zufolge deutlich zurück. Hatte es in den beiden Ausnahmejahren 2020 und 2021 bei über 850 Millionen Euro gelegen, waren es nun unter dem Strich 581,1 Millionen Euro (-32,1 Prozent). Dabei ist zu berücksichtigen, dass im Gegensatz zu den Vorjahren keine Sonderergebnisse für die Finanzierung der Zinszusatzreserve mehr bereitgestellt werden mussten. Der Zinseffekt zeigt sich auch im leichten Rückgang der verwalteten Vermögensanlagen auf 100,7 Milliarden Euro (-2,1 Prozent). Darin enthalten sind rund 54,83 Milliarden Euro Kapitalanlagen der deutschen Versicherungsunternehmen der Gruppe, die für sich betrachtet ein leichtes Plus um eine Milliarde Euro (1,9 Prozent) verzeichneten. Der Schadenaufwand blieb nahezu stabil und stieg nur leicht um 1,3 Prozent auf 5,43 Milliarden Euro (Vorjahr: 5,36 Milliarden Euro). Dabei haben die Stürme im Februar des letzten Jahres Schäden von 36,4 Millionen Euro verursacht.


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