Versicherungskammer: starkes Wachstum 2020
Der Konzern Versicherungskammer hat im Geschäftsjahr 2020 einen deutlichen Anstieg der Beitragseinnahmen verbucht. Das Volumen im gesamten Versicherungsgeschäft erreichte 9,36 Milliarden Euro – gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 7,5 Prozent.
Auf „den Bedarf an Sicherheit in unsicheren Zeiten“ führt der Konzern Versicherungskammer sein Wachstum im Corona-Jahr 2020 zurück. Die drei Geschäftsfelder Schaden- und Unfallversicherung, Kranken- und Pflegeversicherung sowie Lebensversicherung entwickelten sich deutlich positiv und über dem voraussichtlichen Marktwachstum. Ein stringentes Kos-tenmanagement habe weiter Kostenquoten unter Marktniveau gesichert, so die Münchner. Das drückt sich auch im Konzernergebnis vor Steuern aus: Es betrug 363,3 Millionen Euro – 105,9 Millionen Euro bzw. gut 41 Prozent mehr als im Vorjahr.
Der Kapitalanlagenbestand des Konzerns Versicherungskammer (inkl. Drittgeschäft) wuchs um rund 4,9 Prozent und lag bei rund 67,4 Milliarden Euro. Für den eigenen Kapitalanlagenbestand in Höhe von 56,4 Milliarden Euro wurde eine Nettoverzinsung von 2,4 Prozent erzielt. Die Bewertungsreserven stiegen auf 11,3 Milliarden Euro, was einer Gesamtreservequote von 19,4 Prozent entspricht.
Abläufe auf Pandemie ausgerichtet
„Alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Innen- und Außendienst sowie unsere Vertriebspartner im Multikanalvertrieb haben 2020 Herausragendes geleistet“, so Vorstandschef Dr. Frank Walthes. Es sei in allen Bereichen des Konzerns gelungen, den Umgang mit der Pandemie beherrschbar zu machen und die Unternehmensprozesse darauf auszurichten. Seit Beginn der Corona-Pandemie arbeiteten über 80 Prozent der Belegschaft im Homeoffice. Die Online-Beratung mit Co-Browsing und virtuellem Vertragsabschluss ermöglichte im Vertrieb den digitalen Kontakt zu Kunden und habe so maßgeblich zum Geschäftserfolg beigetragen.
Flaute bei Reiseversicherung, Boom in der Lebensparte
In der Schaden- und Unfallversicherung kann der Konzern Versicherungskammer die Beiträge überdurchschnittlich um 3,4 Prozent auf 2,67 Milliarden Euro steigern. Bei den Sachversicherungen trugen dazu vor allem die Wohngebäudeversicherung und das Segment Industrie/Gewerbe/Landwirtschaft bei.
Durch die Corona-bedingten Reiseeinschränkungen halbierten sich die Beitragseinnahmen der Reiseversicherung. Die beiden Kranken- und Pflegeversicherer, die Bayerische Beamtenkrankenkasse und die bundesweit tätige Union Krankenversicherung (UKV), erzielten Prämieneinnahmen in Höhe von 2,72 Milliarden Euro (plus 7 Prozent). Dabei machten sich auch die neuen Kooperationen mit der AOK NordWest und der AOK Nordost positiv bemerkbar.
In der Lebensversicherung stiegen die gebuchten Beiträge um 15,8 Prozent auf 3,75 Milliarden Euro. Einmalbeiträge mit einem Zuwachs von 30,7 Prozent bzw. 526 Millionen Euro hatten den größten Anteil am Wachstum. „Rund 75 Prozent der vermittelten Beitragssumme im Lebensversicherungsgeschäft wurden durch den Sparkassenvertrieb erzielt. Hier werden zu drei Vierteln kapitalmarktorientierte Produkte verkauft“, erläutert Walthes. Dabei lag die Gesamtverzinsung bei 2,8 Prozent.
Konzern Versicherungskammer
Der Konzern Versicherungskammer ist bundesweit der größte öffentliche Versicherer und inzwischen der siebtgrößte Erstversicherer in Deutschland. Mit seinen regionalen Gesellschaften ist das Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe in Bayern, der Pfalz, im Saarland sowie in Berlin und Brandenburg tätig. Von großer Bedeutung ist das gesellschaftliche Engagement der Versicherungskammer, etwa durch die Förderung ehrenamtlicher Initiativen. Der Versicherer hat rund 6.900 Beschäftigte (davon gut 270 Auszubildende) und ist bereits zum dritten Mal mit dem Zertifikat „Beruf und Familie“ als familienfreundliches Unternehmen ausgezeichnet worden