02.03.2021 Branche

Wachsender Marktanteil: Debeka trotzt Corona

Die Zahl der Krankenversicherten knackt erstmals die Fünf-Millionen-Marke, die Einnahmen in der Gruppe steigen auf 14 Milliarden Euro: Die Debeka präsentiert solide Zahlen fürs Pandemiejahr 2020 und legt stärker als der Markt zu.

In der Konzernzentrale in Koblenz und an den anderen Standorten arbeiteten 2020 knapp 16.500 Mitarbeiter für die Debeka – rund 150 mehr als im Vorjahr. (Foto: Debeka)
In der Konzernzentrale in Koblenz und an den anderen Standorten arbeiteten 2020 knapp 16.500 Mitarbeiter für die Debeka – rund 150 mehr als im Vorjahr.
(Foto: Debeka)

Man muss in der 2020er-Bilanz der Debeka genau hinschauen, bis man Werte mit negativen Vorzeichen findet. So ist der Bestand an Verträgen im Lebensversicherungsverein (minus 1,4 Prozent) sowie in Bausparkasse und Pensionskasse (jeweils minus 2,8 Prozent) zurückgegangen. Doch insgesamt ist das vergangene Jahr für die Koblenzer außerordentlich zufriedenstellend verlaufen. „Die Debeka-Gruppe hat sich im Corona-Jahr 2020 als robust und leistungsstark bewiesen“, erklärt Thomas Brahm, der Vorstandsvorsitzende der Debeka-Versicherungsgruppe. 

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen wie etwa anhaltend niedriger Zinsen zahlte sie mehr als neun Milliarden Euro an Versicherungsleistungen an ihre Mitglieder und Kunden aus. Das seien 4,4 Prozent mehr als 2019 und so viel wie nie in der 115-jährigen Geschichte der Debeka. „Damit haben wir unseren Teil dazu beigetragen, die finanziellen Folgen von Versicherungsfällen für unsere Versicherten – auch und gerade in der Corona-Krise – zu begrenzen und den Wirtschaftskreislauf im Rahmen unserer Möglichkeiten zu stabilisieren“, so Brahm.

Höhere Beitragseinnahmen

 

Die Beitragseinnahmen der Debeka-Versicherungen stiegen im Jahr 2020 um 3,8 Prozent auf 11,44 Milliarden Euro. Dieses Wachstum ist mehr als dreimal so hoch wie der Branchenschnitt von 1,2 Prozent. Der Marktanteil von Deutschlands fünftgrößtem Versicherer erhöhte sich dadurch auf 5,2 Prozent. Die Geldeingänge der Debeka Bausparkasse stiegen um 4,1 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Die gesamte Debeka-Gruppe erreichte damit Beiträge und Geldeingänge von 14 Milliarden Euro. Den größten Zuwachs verbuchten der Krankenversicherungsverein (plus 5,0 Prozent) und der Kompositversicherer Debeka Allgemeine (plus 3,9 Prozent). Die Zahl der Kunden bzw. Mitglieder wuchs auf 7,24 Millionen.

Rekord in der Krankensparte

 

Das größte Unternehmen der Debeka-Gruppe, die Private Krankenversicherung, kam auf 6,6 Milliarden Euro Beitragseinnahmen. Die Anzahl der ausschließlich privat versicherten Menschen erhöhte sich um 34.000 auf 2,47 Millionen. Damit ist die Debeka mit Abstand Marktführer – mehr als jeder vierte Privatversicherte ist bei dem Koblenzer Unternehmen versichert. Traditionell kommt hier den Beamten eine hohe Bedeutung zu – die wiederum von finanziellen Pandemiefolgen weniger stark betroffen sind als andere Kundengruppen. Zusammen mit den Zusatzversicherten, die neben ihrer gesetzlichen Krankenversicherung einen Ergänzungsschutz bei der Debeka vereinbart haben, kommt das Unternehmen erstmals auf mehr als fünf Millionen Versicherte. Vorstandschef Brehm hob in diesem Zusammenhang die Bedeutung der privaten Krankenversicherung für ein funktionierendes Gesundheitssystem hervor, das sich gerade in der Coronakrise bewährt habe.

Leben schwierig, Schaden/Unfall stark

 

Der Lebensversicherungsverein konnte wegen eines Anstiegs der Einmalbeiträge um rund 30 Prozent seine Einnahmen leicht steigern. Positiv entwickelten sich die neuen fondsbasierten Altersvorsorgeprodukte, deren Absatz gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent zulegte. Zur Sicherstellung von Garantieverpflichtungen aus hochverzinsten älteren Verträgen musste die Debeka für 2020 mehr als 800 Millionen Euro an Zinszusatzreserve bilden. Die Rücklagen summieren sich mittlerweile auf 6,2 Milliarden Euro.

Die Debeka Allgemeine – der Schaden- und Unfallversicherer der Gruppe – wuchs nahezu doppelt so stark wie die Branche auf 1,05 Milliarden Euro Beitragseinnahmen. Die Anzahl der Verträge stieg um fast 100.000 auf 6,6 Millionen. Die ausgezahlten Versicherungsleistungen gingen 2020 leicht um 1,6 Prozent zurück, da Schäden durch Naturgefahren, beispielsweise Unwetter und Stürme, weitgehend ausblieben und die Corona-bedingten Lockdowns zu weniger Verkehrsunfällen und Einbrüchen führten. Die Schaden-Kosten-Quote sank infolgedessen von 82,0 auf 76,4 Prozent.

Flexible Beschäftigte

 

Mehr als die Hälfte der aktuell rund 16.500 Mitarbeiter der Debeka-Gruppe sind im angestellten Außendienst tätig, mit knapp 1500 Auszubildenden und dual Studierenden ist die Debeka nach eigenen Angaben unverändert größter Ausbilder in der Versicherungsbranche. Das Projekt „New Work“ sei vor dem Hintergrund von Corona forciert worden, rund 16.000 Mitarbeiter hätten nun Laptops. „Zurzeit arbeiten über 95 Prozent der Mitarbeiter, deren Arbeitsgebiet es zulässt, im Homeoffice“, sagt Brehm. Im April 2020 hat das Unternehmen eine neue Software eingeführt, mit dem die Kundengespräche komplett digital durchgeführt werden können.


Weitere Artikel

Listing

25.03.2024 Branche

Universa: Erfolgreich durchs Jubiläumsjahr

Kranken-, Lebens- und Sachversicherung – die Universa Versicherungsunternehmen wachsen zum vierten Mal in Folge stärker als der Gesamtmarkt. Auch in Zukunft plant die Versicherungsgruppe aus Nürnberg, weiter aus eigener Kraft wirtschaftlich zuzulegen.

> weiterlesen
Listing

22.03.2024 Branche

Rechtsschutz: Bei Roland läuft's rund

Mehr Beiträge, mehr Leistungen, mehr Gewinn: Der Rechtsschutzspezialist Roland blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2023 zurück. Die Kölner forcieren Konfliktlösungsstrategien wie Mediation.

> weiterlesen
Listing

07.03.2024 Branche

Signal Iduna: Kleine Probleme, große Ziele

Die Signal Iduna rechnet 2024 erneut mit einem Rekordergebnis im Vertrieb. Auch mithilfe von Künstlicher Intelligenz will der Versicherer mit Sitz in Dortmund und Hamburg sich und seine Vertriebsorganisation zukunftsfest machen. Die Insolvenz des österreichischen Immobilenkonzerns Signa, die auch zum Baustopp des Prestigeobjekts Elbtower in Hamburg geführt hat, stellt wohl kein größeres Risiko für die Bilanz dar.

> weiterlesen