31.03.2021 Branche

W&W-Gruppe: Sehr solider Gewinn

Starkes Neugeschäft und Marktanteilsgewinne – die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe zieht ein positives Fazit nach einem schwierigen Geschäftsjahr. Die Schwaben setzen auf Kundenwachstum und bauen das Direktgeschäft aus.

Die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe hat ihre Jahresbilanz vorgelegt. Der Konzern profitierte 2020 von einem starken Neugeschäft. (Foto: W&W-Gruppe)
Die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe hat ihre Jahresbilanz vorgelegt. Der Konzern profitierte 2020 von einem starken Neugeschäft.
(Foto: W&W-Gruppe)

Zufriedene Gesichter in Ludwigsburg: Die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe (W&W) meldet „eine sehr solide Geschäftsentwicklung“ in der Corona-Krise. Aufgrund pandemiebedingter Einschränkungen und volatiler Finanz- und Kapitalmärkte lag der Konzernüberschuss 2020 mit 210,8 Millionen Euro rund 40 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. In einem sehr schwierigen Umfeld verfehlten die Schwaben damit nur knapp ihre mittel- bis langfristige Zielgröße von 220 bis 250 Millionen Euro. Der Vorsorgekonzern profitierte nach eigenen Angaben von einem starken Neugeschäft, konsequenten Kostenmanagement, günstigen Schadenverlauf in der Schaden- und Unfallversicherung sowie von der fortschreitenden Produkt- und Prozessdigitalisierung.

Aktionäre können sich freuen

 

Im Einzelabschluss der W&W AG stieg der Jahresüberschuss nach HGB um gut zehn auf 100,3 Millionen Euro. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen den Aktionären eine unveränderte Dividende von 65 Cent je Aktie vor. „Wir haben unsere Erwartungen übertroffen und nur einen überschaubaren Rückgang beim Überschuss verzeichnet. Sowohl im Geschäftsfeld Wohnen als auch im Geschäftsfeld Versichern konnten wir Marktanteile ausbauen“, sagt Vorstandschef Jürgen A. Junker. Auch die junge digitale Marke „Adam Riese“ habe ihren Erfolgskurs fortgesetzt. „Die W&W-Gruppe ist deutlich widerstandsfähiger und wetterfester geworden.“

Krankenversicherung und Digitalgeschäft wachsen

 

In der Schaden- und Unfallversicherung sind die gebuchten Bruttobeiträge 2020 um 5,1 Prozent auf 2,05 Milliarden Euro gestiegen. Besonders dynamisch entwickelte sich das Firmenkundengeschäft. Der erneut sehr gute Schadenverlauf sei nur teilweise auf Corona-Effekte (eingeschränkte Mobilität der Menschen), sondern vor allem auf die gute Qualität des Vertragsbestandes zurückzuführen. Im Segment Personenversicherung legten die gebuchten Bruttobeiträge um 3,1 Prozent auf 2,45 Milliarden Euro weiter zu. Auch die Krankenversicherung setzte ihren Wachstumskurs fort und steigerte die gebuchten Bruttobeiträge um fünf Prozent.

Im Geschäftsfeld „brandpool“, das die neuen digitalen Initiativen und Angebote der W&W-Gruppe bündelt, erwies sich die Adam Riese GmbH als zentraler Wachstumsträger: Ende 2020 hatte der Digitalversicherer knapp 180.000 Verträge im Bestand. Das Insurtech war 2017 an den Start gegangen und führte im Pandemiejahr mit der Unfallversicherung die fünfte Produktgruppe ein.

Positiver Ausblick ohne Ergebnisprognose

 

Bis 2025 will W&W den jährlichen Neukundenzuwachs um zehn Prozent auf mehr als 500.000 steigern. Aktuell verzeichnet die Gruppe 6,5 Millionen Kunden. Die Digitalmarke „Adam Riese“ soll zu einer führenden Direktmarke ausgebaut werden und auch Produkte außerhalb des Kompositgeschäfts anbieten. Wachsende Plattformen wie „Wüstenrot Wohnwelt“ sowie die breite Aufstellung bei Versicherungen seien gut geeignet, neue Kunden mit attraktiven Angeboten zu gewinnen.

Die W&W-Gruppe ist zuversichtlich, im laufenden Geschäftsjahr 2021 an die gute Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre anknüpfen zu können. Aufgrund der andauernden erheblichen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten im Zuge der Coronavirus-Pandemie sei für 2021 eine fundierte Prognose des Konzernüberschusses derzeit nicht möglich. Der Konzern hält aber an seinem Zielkorridor von 220 bis 250 Millionen Euro fest.


Weitere Artikel

Listing

19.06.2024 Branche

2023er-Bilanz: DEVK macht Boden gut

Nach dem schwachen Vorjahr fielen die Zahlen der DEVK im Geschäftsjahr 2023 nach Unternehmensangaben „zufriedenstellend“ aus. Auf der Haben-Seite des Versicherers stehen deutlich gestiegene Beitragseinnahmen. Dafür machen den Kölnern aber auch deutlich höhere Kosten zu schaffen.

> weiterlesen
Listing

17.06.2024 Branche

Generali: Mentales Wohlbefinden am Arbeitsplatz steigern

Generali Health Solutions, eine Tochter der Generali Group, kooperiert in mehr als 50 Ländern mit Modern Health. Das US-Unternehmen personalisiert psychische Gesundheitsversorgung.

> weiterlesen
Listing

05.06.2024 Branche

Signal Iduna wächst erneut stärker als der Markt

Die Versicherungsgruppe aus Dortmund und Hamburg legt für 2023 eine erstklassige Bilanz vor – trotz Abschreibungen im Zusammenhang mit der Pleite des Immobilienkonzerns Signa. Auch im ersten Quartal 2024 setzt die Signal Iduna ihren Wachstumskurs fort, der mithilfe des Strategieprogramms „Momentum 2030“ langfristig gefestigt werden soll.

> weiterlesen