29.03.2022 Branche

Zurich streicht das „Z“ - aber nicht überall

Die Diskussion über die Verwendung des Buchstaben „Z“, der für russische Propaganda genutzt wird, hat auch den Versicherer Zurich erreicht. Der Konzern will das Logo isoliert nicht mehr verwenden. In Verbindung mit dem Firmennamen bleibt es jedoch erhalten und wird auch in einem neuen deutschen TV-Sport gezeigt.

Die Zurich Insurance Group trägt erst seit 2012 ihren Namen. Für den Schweizer Versicherer war das „Z“ indes schon vorher charakteristisches Erkennungszeichen. (Foto: Zurich)
Die Zurich Insurance Group trägt erst seit 2012 ihren Namen. Für den Schweizer Versicherer war das „Z“ indes schon vorher charakteristisches Erkennungszeichen.
(Foto: Zurich)

Der Schweizer Versicherungskonzern Zurich vermeidet vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine das Firmenlogo „Z“. Das Logo des weltweit tätigen Versicherungsriesen zeigt ein weißes „Z“ auf blauem Grund und ziert unter anderem die Gebäude des Konzerns. „Wir entfernen vorübergehend die Verwendung des Buchstabens aus sozialen Kanälen, wo er isoliert erscheint und missverstanden werden könnte“, bestätigte das Unternehmen am Sonntag laut einem „dpa“-Bericht. Auf Twitter, Facebook und Instagram zeigt der Account statt eines „Z“-Logos nun den kompletten Schriftzug „Zurich“. Auch die Zurich Gruppe Deutschland folgte diesem Schritt. Zuvor hatte der weltweit tätige Versicherungsriese bereits mitgeteilt, dass er keine neuen inländischen Kunden mehr in Russland aufnimmt und das bestehende lokale Geschäft nicht erneuern wird.

„Z“ ist Teil russischer Militärpropaganda

 

Der Buchstabe ist in Russland zum Symbol für den Krieg geworden. Dabei kommt er im kyrillischen Alphabet gar nicht vor. Laut russischem Verteidigungsministerium steht das Schriftzeichen für den Slogan „Za pobedu“ – „Für den Sieg“. Das „Z“ prangt in Russland auf vielen Autos. In sozialen Netzwerken fügen auch Prominente ein groß geschriebenes „Z“ in ihren Namen ein. Im Feld dient die Kennzeichnung wohl auch taktischen Zwecken und nicht nur der Propaganda, weil die Militärfahrzeuge der Kriegsparteien schwer zu unterscheiden sind.

In Deutschland gibt es bereits strafrechtlichen Konsequenzen für die Verwendung des Buchstabens. Bayern, Berlin und Niedersachsen ordneten an, dass die öffentliche Verwendung des Symbols etwa bei Demonstrationen strafbar ist.

Zurich entfernt Buchstaben nur teilweise

 

Wie konsequent das „Z“ verbannt werden soll, scheint fraglich. Auf der Homepage des Konzerns steht es weiterhin in Verbindung mit dem Namenszug nebeneinander, das gilt auch für die Webseite der deutschen Tochtergesellschaft. Erst am Freitag hatte diese medienwirksam einen neuen Markenauftritt für das Unternehmen bekannt gegeben, während man sich zum Thema Verwechslungsgefahr mit der „Z“-Progaganda nur auf Nachfrage äußerte. Mit dem neuen Markenauftritt unter dem Claim „Zukunft beginnt mit Zurich“ will der Konzern seine Ambitionen in Sachen Nachhaltigkeit und Verantwortungsübernahme unterstreichen und alle kommunikativen Maßnahmen bündeln, hieß es aus der Deutschland-Zentrale in Köln.

In einem neuen TV-Spot des Unternehmens, der seit Sonntag auch im Fernsehen ausgestrahlt wird, finden sich der Buchstabe „Z“ und der Schriftzug „Zurich“ ebenfalls nebeneinander. Verlinkt ist dieser Spot auch über den Twitter-Account der Zurich Gruppe Deutschland, also gerade dort, wo man den isoliert stehenden Buchstaben entfernt hatte.


Weitere Artikel

Listing

23.03.2023 Branche

Alte Leipziger wächst auch in der Leben-­Sparte

Die ALH-Gruppe (Alte Leipziger und Hallesche) hat sich im vergangenen Geschäftsjahr erfolgreich geschlagen. Alle Sparten verzeichneten ein Plus – auch im schwierigen Leben-Geschäft. Spektakulär fiel das Plus der Bausparkasse aus.

> weiterlesen
Listing

17.03.2023 Branche

Die Bayerische mit guten Zahlen

Höherer Marktanteil, mehr Beitragseinnahmen: Das Geschäftsjahr 2022 ist für die Versicherungsgruppe Die Bayerische positiv verlaufen. Auch das laufende Jahr scheint sich erfreulich zu gestalten.

> weiterlesen
Listing

14.03.2023 Branche

Generali mit Rekord-Ergebnis

Die italienische Generali-Gruppe hat im vergangenen Jahr einen operativen Gewinn von rund 6,5 Milliarden Euro erzielt. Den Rekordwert verdankt der Konzern der Lebensversicherungssparte und dem starken Wachstum im Schaden- und Unfallgeschäft.

> weiterlesen