BVK-Umfrage: Vermittlerbranche trotz Pandemie stabil
Uneinheitliches Bild: 40 Prozent der Unternehmen konnten nach einer Erhebung des Vermittlerverbands BVK trotz der Pandemie zuletzt ihre Gewinne steigern. 30 Prozent mussten Einbußen hinnehmen.
Die Corona-Krise hat in wirtschaftlicher Hinsicht viele zu Verlierern gemacht, aber bekanntlich gab es auch etliche Profiteure. Bei den Versicherungsvermittlern ist eine eindeutige Zuordnung zu einer der beiden Gruppen kaum möglich. Aktuellen Zahlen des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) zufolge verzeichnete fast jeder dritte Betrieb einen Rückgang seines Gewinns, während 40 Prozent trotz der veränderten Marktsituation eine Gewinnsteigerung erreichen konnten. Bei einem weiteren Drittel blieb der Gewinn gleich. Die Ergebnisse stammen aus der BVK-Strukturanalyse, die im Zweijahresrhythmus die betriebswirtschaftliche Entwicklung der Vermittlerunternehmen untersucht.
Mehrheit der Vermittler mit Bestandssteigerungen
Für gut 63 Prozent der Teilnehmer ergaben sich Bestandssteigerungen, bei 17 Prozent sind die Bestände gleichgeblieben. Allerdings bewahrheiteten sich teilweise Befürchtungen, dass es vermehrt zu Vertragsstorni kommen werde. Hintergrund sind finanzielle Belastungen der Kunden durch die Corona-Pandemie wie Kurzarbeit oder gar Arbeitsplatzverlust. In der Folge mussten 18 Prozent der Teilnehmer im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr Bestandsverringerungen hinnehmen. Diese Quote liegt im Vergleich zu den beiden vorherigen Strukturanalysen um fünf Prozentpunkte höher.
BVK-Vizepräsident Andreas Vollmer ordnet die Ergebnisse so ein: „Die Betriebe, die in der Lage waren, Kundenkontakte unabhängig von den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie zu halten bzw. Kunden über andere Kanäle zu beraten sowie ihre Mitarbeiter ins Homeoffice zu schicken, konnten von früheren Investitionen in die betriebliche (Digital)Infrastruktur profitieren und ihre Bestände sogar erweitern.“
BVK-Strukturanalyse
Der BVK hat in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Matthias Beenken von der Fachhochschule Dortmund im Zeitraum von Dezember 2020 bis März 2021 die Befragung durchgeführt. Mit 3233 Teilnehmern ist die BVK-Strukturanalyse nach Angaben des Verbands die größte der Vermittlerbranche. Neben der Alters- und Geschlechterverteilung, Ausbildungsstruktur und Dauer der Berufstätigkeit werden auch betriebswirtschaftliche Kerngrößen wie die Gesamteinnahmen, Bestandsentwicklung, Kostenverteilung oder Gewinne abgefragt und deren Veränderungen zum Vorjahr dargestellt. Daher erlaubt die aktuelle Strukturanalyse eine Einschätzung, wie sich die Corona-Pandemie auf die Vermittlerschaft ausgewirkt hat.