Barometer: Vermittler mit fünf Prozent Gewinn-Plus
Mehr Umsatz und Gewinn, aber auch größere Verdienstunterschiede in der Vermittlerschaft – das ergab die jährliche Online-Branchenumfrage des Bundesverbands Finanzdienstleistung AfW. Es bleibt dabei, dass etwa die Hälfte der Vermittlerinnen und Vermittler nur einen Gewinn von 50.000 Euro oder weniger haben. Doch die Gruppe der Topverdiener verbuchte das stärkste Plus.
Die Verdienst-Schere in der Vermittlerschaft hat sich zuletzt weiter geöffnet. Während einerseits immer mehr Vermittlerbüros Gewinne von mehr als 300.000 Euro jährlich verbuchen, bleibt es für die Hälfte bei nur 50.000 Euro oder weniger. Das zeigt das aktuelle Vermittlerbarometer des Bundesverbands Finanzdienstleistung AfW. Konkret: Nach Gewinn-Segmenten betrachtet, gewannen im Vergleich zum Vorjahr vor allem diejenigen Vermittler hinzu, die Gewinne ab 300.000 Euro erzielt haben. Diese Gruppe wuchs um 3,5 Prozent. Die Anzahl der Vermittler, die lediglich bis zu 50.000 Euro Gewinn aufwiesen, erhöhte sich ebenfalls – allerdings nur leicht um 1,5 Prozent. Nur etwa jeder fünfte Vermittler (19 Prozent) erreichte mehr als 100.000 Euro. Immerhin: Laut der jährlichen Online-Branchenumfrage des Verbands erhöhte sich der durchschnittliche Gewinn um 5,3 Prozent oder 4000 Euro auf 79.000 Euro.
Befragung belegt Polarisierung bei der Gewinnentwicklung
Insgesamt zeigte sich somit bei den befragten Vermittlern eine Polarisierung der Gewinnentwicklung. „Unabhängige Finanzberaterinnen und -berater haben insgesamt ihren Profit erhöht“, erklärt Frank Rottenbacher, Vorstandsmitglied des AfW. Dennoch sei „ein durchschnittlicher, noch zu versteuernder Gewinn von 80.000 Euro, der auch zur Risikovorsorge und zur Deckung der persönlichen Altersvorsorge verwendet werden muss, kein Grund für die Neiddiskussionen, die seitens der Politik oder Verbraucherschützern häufig angestoßen werden.“
Im Durchschnitt gaben freie Vermittlerinnen und Vermittler im November 2023 an, einen Umsatz in Höhe von 243.000 Euro zu erzielen. Im Vergleich zur Vorjahrsbefragung stieg der durchschnittliche Umsatz damit um 20 Prozent bzw. 40.000 Euro. Rund 80 Prozent der befragten Vermittler wiesen sich bei der Online-Befragung als unabhängige Versicherungsmaklerinnen und -makler aus.
Jüngere sind besonders optimistisch
Die weiteren Aussichten sind aus Vertriebssicht leicht positiv: Insgesamt rechnen die Befragten mit einem durchschnittlichen Umsatzplus von zwei Prozent für die Zukunft. Die unter 40-Jährigen erwarten sogar eine Umsatzsteigerung von 16 Prozent. Am skeptischsten sind hingegen Vermittler, die 60 Jahre oder älter sind. Sie rechnen sogar mit einem leichten Minus von zwei Prozent.
Der AfW weist darauf hin, dass sich die Erhebungsmethode in diesem Jahr im Vergleich zu den Vorjahren etwas verändert habe und die Veränderungsraten damit nicht so aussagekräftig seien wie in den Vorjahren. In den Vorjahren war der Gewinn in vorgegebenen Spannen anzugeben. Seit 2023 können die Befragten einen exakten Wert eingeben.