W&W-Gruppe mit Ergebnisdelle
Der Konzern aus Württembergischer und Wüstenrot hat ein schwieriges Jahr 2024 hinter sich. Dafür laufen die Geschäfte aktuell wieder recht gut.

(Foto: Wüstenrot & Württembergische AG)
Die W&W-Gruppe, bestehend aus den Versicherern Württembergische und Adam Riese sowie der Bausparkasse Wüstenrot, berichtet von einem starken Start ins Jahr 2025. Bis Ende Februar habe man beim Neugeschäft in fast allen Sparten deutlich zugelegt – teilweise sogar zweistellig. Entsprechend rechnet der Konzern auch mit einem gegenüber dem Vorjahr sichtbar verbesserten Geschäftsergebnis. „Der starke Jahresauftakt gibt uns deutlichen Rückenwind”, sagt Vorstandschef Jürgen A. Junker.
Im vergangenen Jahr kam der Wind eher von vorn: Zwar schloss der Konzern mit einem positiven Ergebnis von 36 Millionen Euro ab – im Jahr 2023 waren es aber gut 100 Millionen Euro mehr gewesen. Hintergrund sind „erhebliche Schadenbelastungen aus ungewöhnlich zahlreichen und schweren Unwettern”, heißt es aus Kornwestheim. Beim versicherungstechnischen Ergebnis lag der Konzern mit 16 Millionen Euro im Minus. Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung am 22. Mai eine unveränderte Dividende in Höhe von 0,65 Euro je Aktie vor.
Geschäftsfeld Versichern
In der Schaden- und Unfallversicherung konnte die Württembergische 2024 ein Wachstum im Neu- und Ersatzgeschäft von 436 Millionen Euro erzielen. Der Bestand wurde damit zum Vorjahr um 7,1 Prozent ausgebaut. Dazu beigetragen haben die Segmente Kraftfahrt (+ 8,2 Prozent), Privatkunden (+ 3,9 Prozent) und Firmenkunden (+ 8,3 Prozent). Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen um 7,4 Prozent auf 2,78 Milliarden Euro.
Die Württembergische Krankenversicherung blieb 2024 auf Wachstumskurs und steigerte den Jahresneubeitrag um 14,9 Prozent, vor allem dank der Nachfrage in der betrieblichen Krankenversicherung. Die Bruttobeiträge stiegen um 3,5 Prozent auf 327 Millionen Euro. In der Lebensversicherung nahm die Beitragssumme des Neugeschäfts um 6,5 Prozent auf 3,24 Milliarden Euro ab. Ähnlich hoch war das Minus bei den gebuchten Bruttobeiträgen, die 1,74 Milliarden Euro erreichten.
Geschäftsfeld Wohnen
Im Geschäftsfeld Wohnen verzeichnete das Kreditneugeschäft gegenüber 2023 ein Wachstum um 19,7 Prozent auf 4,69 Milliarden Euro. Damit festigte Wüstenrot seine in den Vorjahren deutlich ausgebaute Marktposition. Die Wüstenrot Bausparkasse, Nummer zwei der privaten Bausparkassen, verzeichnete 2024 nach dem Rekordneugeschäft im Vorjahr ein Brutto-Neugeschäft von 10,99 Milliarden Euro (- 37,6 Prozent) – das Minus ist branchentypisch. Der Bestand der Bauspardarlehen lag Ende 2024 mit 28,4 Milliarden Euro um 6,3 Prozent über dem Vorjahreswert.
Auftakt 2025
Das Baufinanzierungsgeschäft setzte seinen Wachstumskurs im laufenden Jahr fort: In den ersten zwei Monaten 2025 ergab sich im Neugeschäft ein Anstieg der Annahmen um 22,6 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Im Bauspargeschäft lag der Bestand Ende Februar um 3,6 Prozent über dem Wert am gleichen Stichtag 2024.
Die Württembergische Lebensversicherung steigerte im Januar und Februar den laufenden Neubeitrag im Periodenvergleich um 12,6 Prozent, auch die Krankenversicherung legte weiter um 6,1 Prozent zu. Bei den Schaden- und Unfallversicherungen ergab sich in den ersten beiden Monaten 2025 ein Wachstum im Neu- und Ersatzgeschäft von 8,3 Prozent. Adam Riese konnte sein Neugeschäft in den ersten beiden Monaten um 13,8 Prozent steigern.
Das Finanzressort im Gruppenvorstand verantwortet ab 1. Juli 2025 Matthias Bogk. Der 47-Jährige kam 2001 zur W&W-Gruppe und ist seit 2019 Finanzvorstand der Wüstenrot Bausparkasse.
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