13.07.2022 Sparten/Produkte

Cyberrisiken: Allianz kooperiert mit US-Versicherer

Die Allianz Gruppe erweitert ihr Cyber­versicherungs­geschäft in Schlüsselmärkten für kleine und mittelständische Unternehmen. Dafür steigen die Münchner über ihren Fonds Allianz X beim auf Cyberrisiken spezialisierten US-Unternehmen Coalition ein.

Cyberangriffe kosten Unternehmen weltweit schätzungsweise bis zu 1,5 Billionen Euro jährlich. (Foto: Pete Linforth/Pixabay)
Cyberangriffe kosten Unternehmen weltweit schätzungsweise bis zu 1,5 Billionen Euro jährlich.
(Foto: Pete Linforth/Pixabay)

Die Allianz hat eine neue mehrjährige Partnerschaft mit Coalition bekanntgegeben, einem führenden Anbieter von Cyberversicherungen und -sicherheitslösungen mit Sitz in San Francisco. Im Zuge der Zusammenarbeit stellt die Allianz Kapazitäten für Cyberprogramme von Coalition in den USA und Großbritannien bereit und ergänzt ihre Produkte und ihr Vertriebsnetz um den „Active Cyber Insurance“-Ansatz von Coalition für das Kundensegment kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) in diesen beiden Ländern.

Mittelstand unterschätzt weiterhin Cyberrisiken

 

„Cyberrisiken zählen weltweit zu den größten Gefahren für Unternehmen", sagt Scott Sayce, Global Head Cyber bei der Allianz Global Corporate & Specialty, dem Industrieversicherer des Konzerns. Die Weltwirtschaft verliere durch Cyberangriffe schätzungsweise jährlich bis zu 1,5 Billionen US-Dollar. Bislang seien nur wenige Unternehmen ausreichend vorbereitet, um diese Risiken effektiv zu erkennen und zu bewältigen. Insbesondere KMU verfügten nur selten über die Ressourcen sowie die notwendigen Mittel und Fähigkeiten, sich umfassend zu schützen. „Wir empfehlen unseren Kunden eindringlich, ihre Cyberabwehr zu stärken. Coalition zeigt mit ihrem innovativen Ansatz für Cyberrisiken, dass Daten und Technologie sehr effektiv sein können, um Schäden durch Cyberattacken zu begrenzen oder ganz zu verhindern“, so Sayce.

Künstliche Intelligenz im Einsatz gegen Bösewichte

 

Coalition setzt bei seiner Deckung nach eigenen Angaben auf KI-gestützte Sicherheitstools, proaktive Risikoprüfungen in Echtzeit und einen permanenten Zugang zu Experten, um Cyberrisiken rechtzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren oder sie zu verhindern. Kunden profitieren so von einer deutlich geringeren Schadenhäufigkeit im Vergleich zum Durchschnitt in diesem Markt, behauptet das Unternehmen. „Wir freuen uns, dass die Allianz als eine der größten Versicherungsgesellschaften der Welt mit Coalition zusammenarbeitet", sagt Shawn Ram, Head of Insurance bei Coalition, Inc. „Es gibt zu viele Unternehmen, die einfach nicht darauf vorbereitet sind, Cyberrisiken abzuwehren und zu managen. Coalition bietet mit seinem Ansatz der aktiven Versicherung nachweislich einen besseren Schutz vor Cyberbedrohungen. Mit Unterstützung der Allianz werden wir noch mehr Unternehmen weltweit schützen.“

Signifikantes finanzielles Engagement 

 

Nach Verkündung der Zusammenarbeiten erfolgte einige Tage später auch die Bekanntgabe des Einstiegs bei Coalition über die Wagniskapitaleinheit Allianz X. Die Investment-Tochter beteiligt sich an einer Serie-F-Finanzierungsrunde im Volumen von insgesamt 250 Millionen US-Dollar, wie das Untermehmen bekannt gab. Auch die bisherigen Investoren Valor Equity Partners und Kinetic Partners nahmen an der Finanzierungsrunde teil. Die bereitgestellten Mittel sollen für Investitionen in Wachstum, zur Erweiterung des Serviceangebots und für die Expansion in weitere Märkte genutzt werden. Zudem soll das Dienstleistungsangebot ausgebaut werden, das Coalition für KMU zum Management von Cyberrisiken anbietet. 

Unumkehrbare Trends in Sachen Cyberabwehr

 

„Die Trends, die die Bedeutung der Cyberabwehr vorantreiben, sind unumkehrbar. Wir sehen einen aktiven Ansatz als die effektivste Lösung, um Cyberbedrohungen für Unternehmen sowohl jetzt als auch in Zukunft zu bekämpfen“, sagt Dr. Nazim Cetin, CEO von Allianz X. Der Allianz-Fonds soll sich im Volumen von insgesamt einer Milliarde Euro an Start-Ups mit vielversprechenden Geschäftsmodellen beteiligen. Rund zwei Dutzend Investments sind bereits erfolgt.


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