Cyberversicherung: Alte Leipziger und Basler rüsten auf
Mehr Leistungen, mehr Auswahl: Gleich zwei Versicherer haben den Leistungsumfang ihrer Cybertarife erweitert. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen sollen von den Verbesserungen profitieren.
Schäden durch Cyberattacken zählen mittlerweile zu den größten Gefahren in Betrieben. Laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie sind in den vergangene Jahren eine Million der rund 3,5 Millionen kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) Opfer von Cyberangriffen gegen das eigene Unternehmen geworden. Vor allem unter den Mittelständlern mit 50 bis 250 Mitarbeitern berichtet mehr als jedes zweite Unternehmen (57 Prozent), schon mindestens einmal von einer Cyberattacke betroffen gewesen zu sein.
Zwei Anbieter passen Produkte in schwieriger Marktlage an
Mit Cyberversicherungen können sich Unternehmen – zumindest bis zu einem gewissen Umfang – vor den finanziellen Folgen solcher Angriffe zu schützen. Allerdings standen die Anbieter in der jüngeren Vergangenheit wiederholt wegen hoher Kosten und einem Kriegsausschluss im Fall von Hackerangriffen aus Russland in der Kritik. Die Versicherer versuchen gegenzusteuern, indem sie ihr Tarifwerk regelmäßig an die veränderten Marktbedingungen und aktuellen Sicherheitslagen anpassen – wie nun auch die Alte Leipziger und die Basler.
Bausteine für den individuellen Schutz bei der Alte Leipziger
Bei der Alten Leipziger können Kunden für ihren Cyberversicherungsschutz nun pauschale Deckungssummen inklusive Selbstbeteiligung vereinbaren. Vorteil der pauschalen Absicherung ist laut Unternehmensangaben insbesondere der vereinfachte Antragsprozess. Die Produktpflege umfasst auch das neu entwickelte Bausteinkonzept (Eigen- oder Drittschadenabsicherung). Diese richte sich speziell an KMUs und ihre individuelle Absicherungsbedürfnisse. Dafür kann wie bisher ein Cyberschutz mit modularen Deckungssummen und Selbstbeteiligung gewählt werden.
Prämienrabatt durch Prävention
Zu den verbesserten Leistungen der aktualisierten Cyberversicherung zähle auch ein eingepreistes Präventionsangebot, das u. a. Mitarbeiterschulungen zu Themen der IT- und Datensicherheit umfasst. Haben mindestens 75 Prozent der mitversicherten Personen das Angebot erfolgreich wahrgenommen, wird dies im Schadenfall mit einer Reduzierung der Selbstbeteiligung um 50 Prozent belohnt. „Kleine und mittelständische Unternehmen werden mit unserer aktualisierten Cyberversicherung dafür belohnt, dass sie sich für die Zukunftsfähigkeit ihrer Firma einsetzen“, sagt Sven Waldschmidt, Vorstand für das Geschäftsfeld Gewerbe der Alte Leipziger.
Basler-Tarife jetzt mit Leistungs-Update
Auch die Basler Versicherungen haben ihrer Cyberpolice ein Update verpasst. Laut Unternehmensangaben greift in Verträgen ab dem 1. Juli eine integriertes Leistungs-Update-Garantie. Kunden, die das neue Produkt erwerben, profitieren somit automatisch von Bedingungsverbesserungen und zusätzlichen Leistungen. Das soll die Haftungssicherheit für Vermittler erhöhen und Kunden stets den neuesten, markt- und bedarfsgerechten Versicherungsschutz garantieren.
Erweiterter Leistungsumfang
Zudem umfasst der Schutz nun auch Betriebsunterbrechungen durch technische Probleme (Fehlfunktionen) der informationsverarbeitenden Systeme sowie die Übernahme von Belohnungsgeldern (Gelder für Hinweise auf kriminelle Aktivitäten, die zur Verurteilung von Personen führen, welche rechtswidrige Handlungen geplant haben). Erhöht wurden auch die individuell anpassbaren Sublimits bei Betriebsunterbrechungen durch den Ausfall von Dienstleistern, für Cyberbetrug wie „Fake-President“ oder „CEO-Fraud“ sowie bei Ersatz von Hardware. Zudem umfasst der IT-Schutz neben elektronischen auch analoge Daten. Gleiches gilt für Bedienfehler und vorsätzliche Schäden durch Mitarbeiter.