ALH-Gruppe wächst mit Kranken- und Sachversicherung
Konzern aus Alter Leipziger und Hallescher Krankenversicherung meldet einen Umsatzanstieg. Während die Lebensversicherung unter dem branchenüblichen Rückgang der Einmalbeiträge leidet, verzeichneten Krankenversicherung und Sachsparte Rekordergebnisse.
Die Versicherungsgruppe ALH – bestehend aus Alter Leipziger und Hallescher – kann auf ein durchaus zufriedenstellendes Jahr 2023 zurückblicken. Der Gesamtumsatz stieg um 1,7 Prozent auf 5,32 Milliarden Euro. In den einzelnen Sparten gab es relativ wenig Schatten und ziemlich viel Licht.
Leben: Minus bei Einmalbeiträgen
So legten die laufenden Beiträge der Alten Leipziger Leben zwar um 3,3 Prozent – und damit deutlich stärker als der Branchenschnitt – zu. Insgesamt blieben die Beitragseinnahmen aber aufgrund eines Rückgangs im Einmalbeitragsgeschäft (–19 Prozent) mit 2,88 Milliarden Euro um etwa drei Prozent unter dem Vorjahreswert. Fondsrenten machten zusammen mit der Arbeitskraftabsicherung auch 2023 den Großteil am Neugeschäft gegen laufenden Beitrag (61,6 Prozent) der Alten Leipziger Lebensversicherung aus. Die fondsgebundenen Tarife legten im laufenden Beitrag sowohl im Neugeschäft (+7,2 Prozent) als auch im Bestand (+7,7 Prozent) deutlich zu. Positiv hat sich ebenfalls das bAV-Neugeschäft entwickelt, das im laufenden Beitrag um 8,1 Prozent gewachsen ist.
Kranken: Rekord beim Neugeschäft
Die Hallesche Krankenversicherung erzielte 2023 das höchste Neugeschäft ihrer Firmengeschichte. Es erhöhte sich um 47,7 Prozent auf 7,7 Millionen Euro. Ein Gutteil entfiel auf die Vollversicherung mit plus 53,5 Prozent. Auch die betriebliche Krankenversicherung wuchs um ein Drittel. Insgesamt stiegen die Beitragseinnahmen der Halleschen Krankenversicherung um 8,0 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro. Die Zahl der versicherten Personen (Voll- und Zusatzversicherung) kletterte um 1,1 Prozent oder knapp 10.000 auf 887.220. In der Vollversicherung war laut Hallescher nach Jahren des schleichenden Bestandsabriebs wieder ein deutlich positives Wachstum zu verzeichnen. Allerdings erhöhten sich auch die Aufwendungen für Versicherungsfälle um 12,3 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro.
Sach: starkes Wachstum, höhere Kosten
Auch die Sachsparte, die Alte Leipziger Versicherung, verzeichnete im Neugeschäft mit einem Plus von 41,3 Prozent auf 99,7 Millionen Euro das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Die gebuchten Bruttobeiträge erhöhten sich um 15,4 Prozent auf 481,5 Millionen Euro. Stark gewachsen ist der Bereich Privatschutz mit einem Plus von 40,1 Millionen Euro oder 31,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark ging es bei der Wohngebäudeversicherung nach oben. Das Gewerbesegment entwickelte sich mit einem Plus von einem Sechstel ebenfalls positiv. Auf der anderen Seite stieg die Schaden-/Kostenquote (Netto-Combined-Ratio) von 97,1 auf 99,7 Prozent – Folge der gestiegenen Inflation und von Großschadenereignissen im vergangenen Jahr.
Die Alte Leipziger Bauspar AG konnte beim Neugeschäft mit 1,55 Milliarden Euro Bausparsumme nicht ganz an das Rekordergebnis des Vorjahres anknüpfen (-10 Prozent), dafür lag das Volumen an Baufinanzierungen mit 194,6 Millionen Euro leicht über Vorjahresniveau.