10.09.2024 Vermittlerwelt

DVAG: Der hybride Vertrieb ist auf dem Vormarsch

Künstliche Intelligenz wird auch den Vertrieb in der Finanz- und Versicherungsbranche spürbar verändern. Beratungsintensive Prozesse kommen aber auch künftig nicht ohne den Faktor Mensch aus. Der Datenschutz gehört zu den größten Herausforderungen, so eine Umfrage der ManpowerGroup.

Digitale Tools werden von Vermittlerinnen und Vermittlern auch in der Beratung verstärkt eingesetzt. (Foto: © denisismagilov - stock.adobe.com)
Digitale Tools werden von Vermittlerinnen und Vermittlern auch in der Beratung verstärkt eingesetzt.
(Foto: © denisismagilov - stock.adobe.com)

Angetrieben durch Digitalisierung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) durchläuft auch die Finanz- und Versicherungsbranche einen tiefgreifenden Strukturwandel. „Durch den Einsatz von KI und maschinellem Lernen werden Prozesse immer weiter optimiert und automatisiert“, sagt Christian Glanz, Vorstandsmitglied der Deutschen Vermögensberatung (DVAG). „Wer das digitale Zeitalter verpasst, wird auf lange Sicht nicht zukunftsfähig sein.“

Kombination von digitaler und persönlicher Beratung

 

Tatsächlich sind virtuelle Meetings und Instant Messaging heute schon nicht mehr aus dem Arbeitsleben wegzudenken. Auch die standortübergreifende Zusammenarbeit erfolgt digital. Veränderte Kundenerwartungen erfordern ebenfalls innovative Lösungen. Doch nach Einschätzung des DVAG-Experten bleibt aber auch künftig der persönliche Kontakt, vor allem in beratungsintensiven Bereichen wie Vorsorge und Absicherung, unverzichtbar. „Hier ist der menschliche Faktor entscheidend“, sagt Glanz. Die Zukunft der Finanzbranche werde eine hybride Lösung sein, die digitale und persönliche Beratung kombiniere. „Der stationäre Vertrieb wird sich anpassen, aber nicht verschwinden.“

Künstliche Intelligenz: 37 Prozent der Unternehmen haben Datenschutzbedenken

 

Unternehmen, die den digitalen Wandel aktiv mitgestalten, haben gute Chancen ihre Marktposition zu stärken. Doch die Transformation ist nicht einfach. Das aktuelle Arbeitsmarktbarometer der ManpowerGroup zeigt die größten Herausforderungen für Unternehmen in Verbindung mit der Implementierung von KI: 37 Prozent der befragten Unternehmen äußern Datenschutzbedenken, 32 Prozent führen hohe Kosten an und 31 Prozent treiben der Mangel an KI-geschulten Mitarbeitenden um.

Wer das digitale Zeitalter verpasst, wird auf lange Sicht nicht zukunftsfähig sein.

Christian Glanz, Mitglied des Vorstandes der Deutschen Vermögensberatung

Unter dem Strich, so die Manpower-Befragung, kann KI in Unternehmen die Effizienz steigern, die Entscheidungs­findung verbessern und die Wett­bewerbs­fähigkeit erhöhen.

DVAG nutzt Algorithmen – mehr Zeit für Berater

 

Offenbar gute Erfahrungen mit KI machen die Berater der DVAG. „Bei der DVAG werden intelligente Algorithmen genutzt, um Prozesse zu digitalisieren und Beratern mehr Zeit für die persönliche Kundenberatung zu geben“, sagt Vorstandsmitglied Glanz. Wichtig sei der datenschutzkonforme und verantwortungsvolle Umgang mit sensiblen Daten. Glanz: „In der Finanzbranche, wo Vertrauen eine große Rolle spielt, ist es entscheidend, dass KI in einem sicheren Umfeld eingesetzt wird.“


Weitere Artikel

Listing

18.09.2024 Vermittlerwelt

Beruflicher Schutz: Maklerverband optimiert Checkliste

Der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW hat seine Checkliste zur Berufshaftpflichtversicherung für Vermittlerinnen und Vermittler aktualisiert. Die wichtigsten Neuerungen.

> weiterlesen
Listing

28.06.2024 Vermittlerwelt

Vermittlerverband AfW atmet auf: Ungarn pusht Kleinanlegerstrategie

Das Land übernimmt die EU-Ratspräsidentschaft und will die EU-Verhandlungen über die sogenannten Retail-Investment-Strategy (RIS) zügig vorantreiben. Der Bundesverband Finanzdienstleistungen ist optimistisch, dass das Thema Provisionsverbot endgültig vom Tisch ist.

> weiterlesen
Listing

28.06.2024 Vermittlerwelt

Barometer: Jeder Fünfte scheut das Gewerbegeschäft

Viele Vermittlerinnen und Vermittler machen einen großen Bogen um das Geschäft mit Firmenkunden. Woran das liegt, hat jetzt der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW in seinem 16. Vermittlerbarometer untersucht. AfW-Vorständin und Maklerin Franziska Geusen sieht darin auch eine Folge fehlender persönlicher Betreuung seitens der Versicherer.

> weiterlesen